Die Landesphase der Schüler-Olympiade für Deutsch als Muttersprache hat vom 22. bis 25. April in Mühlbach/Sebe{ stattgefunden. An der Olympiade nahmen 131 Schüler teil, die von Schulen aus Bukarest, sowie aus den Kreisen Alba, Arad, Bihor, Bistritz-Nassod/Bistri]a-N²s²ud, Kronstadt/Bra{ov, Klausenburg/Cluj, Karasch-Severin, Hunedoara, Ilfov, Maramuresch, Muresch, Hermannstadt/Sibiu, Sathmar/Satu Mare, S²laj und Temesch/Timiș kamen. Die Bewertung der Arbeiten wurde von einer zentralen Kommission vorgenommen, bestehend aus Vertretern des Ministeriums für Bildung und Forschung sowie Lehrkräften. Den Vorsitz hatte Prof. Dr. Doris Sava von der „Lucian Blaga“-Universität aus Hermannstadt inne. Die gute Organisation der Olympiade war vor allem dem Team des Deutschen Lyzeums in Mühlbach unter der Leitung von Direktorin Verona Maria Onofrei zu verdanken.
Am Freitag, dem 25. April, fand im Veranstaltungssaal des Kulturzentrums „Lucian Blaga“ in Mühlbach die Preisverleihung statt. Begrüßt wurden die Anwesenden auch von DFDR-Vorsitzenden Paul-Jürgen Porr, der zwei Chancen hervorhob, die sich für die Schüler ergeben: Erstens erlernen sie eine Weltsprache und zweitens könnten sie durch das Sprachdiplom an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland studieren. Beglückwünscht wurden die Schüler auch von Martin Bottesch, der das Siebenbürgenforum vertrat. Als junger Mann war er einst in Mühlbach Lehrer. Er erinnerte daran, dass Mühlbach eine der ersten Städte auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens ist, wo eine Schule erwähnt wurde. Sabine Maya Schlattner, Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Süd- und Ostrumänien und der Republik Moldau, erinnerte an die Zeit, wo, als 1990 die Grenzen endlich offen waren, es hieß, die deutsche Sprache werde hier aussterben. Dass es anders kam, habe man gerade auch während dieser Tage gesehen. Dabei waren auch Bürgermeister Dorin Nistor und Helga Lörinc, vom Schulinspektorat Alba.
Die Deutsch-Olympiade bestand aus zwei Teilen. Im Rahmen einer schriftlichen Probe mussten die Schüler je nach Klassenstufe, ausgehend von einem Bild oder Zitat, dem Anfang oder Ende einer Geschichte einen Aufsatz schreiben. Weiterhin gab es noch ein Projekt, das damit verbunden war, dass sie die Sehenswürdigkeiten in der Gegend besuchten. Am Mittwochnachmittag lernten sie nämlich Mühlbach kennen und am Donnerstag waren sie in Karlsburg. Simona Mateiu von der Le-nauschule gab die Gewinner-Projekte bekannt. Bei den Klassen 7, 8, 9 belegt das Projekt zur Deutsch-Olympiade in Mühlbach den 1. Platz. Bei den Klassen 10, 11, 12 belegte das Projekt „Das Henkerhaus in Mühlbach” den 1. Platz.
Im Weiteren wurden die Preise von den Mitgliedern der zentralen Kommission für die schriftliche Probe überreicht. „Wir haben hier im Raum 131 Schülerinnen und Schüler, die alle Gewinner sind”, unterstrich Alexandra Tudor, Fachreferentin für Deutsch als Muttersprache vom rumänischen Bildungsministerium. Einige wurden nun aber auch mit Diplomen und Preisen ausgezeichnet. Insgesamt wurden 43 Preise verliehen für Schüler aus den Klassen 7 bis 12. Die Gewinner der ersten Plätze haben u. a. auch je ein Jahresabonnement der „Hermannstädter Zeitung“ erhalten. Der erste Preis bei den Siebtklässlern ging an Elena Maria Trifu (Temeswar) und bei den Achtklässlern ging als Bester Filip-Christian Jumug² aus Hermannstadt hervor. Bei den Neuntklässlern ging der erste Preis an Anda Ioana Brode]chi, bei den Zehntklässlern an Tudor Simon Mahl aus Hermannstadt, bei den Elftklässlern an Eric Mihai Mocean aus Hermannstadt und bei den Zwölftklässlern an Christoph Pál Fejér aus Kronstadt.
Hervorgehoben wurde mehr-mals die gute Organisation seitens des Teams des Deutschen Lyzeums in Mühlbach unter der Leitung von Verona Maria Onofrei, die übrigens auch Vorsitzende der Schulkommission des Siebenbürgenforums ist. Schulleiterin ist sie hier seit 2015, als die Schule gegründet wurde. Hervorgegangen war die Schule aus den deutschen Abteilungen der Schule Nr. 2 in Mühlbach und aus der deutschen Abteilung in Petersdorf. „Wir haben uns zusammengelegt zu einer einzigen Schule: der deutschen Schule”, sagte Onofrei. „Nach einem Jahr kam die Qualitätssicherungsbehörde ARACIP und dann durften wir auch Lyzealklassen haben und sind das deutsche Lyzeum geworden. Wir sind gewachsen und hatten dann keinen Platz mehr und unser großes Anliegen war ein Gebäude zu haben nur für uns, wo wir auch auf dem Flur Deutsch sprechen können”.
In das zentral gelegene Schulgebäude ist man übrigens erst im September 2024 eingezogen, mit neun Schulklassen, von der Vorschulklasse bis zur achten Klasse, insgesamt 200 Schüler. Insgesamt gehören zum deutschen Lyzeum 350 Schüler. Zum deutschen Lyzeum gehören auch die Gebäude in Petersdorf neben der evangelischen Kirche sowie ein weiteres Gebäude in Langendorf, das die Stadt zur Verfügung gestellt hat und das die Lyzealstufe beherbergt.
Dass es eine deutsche Schule geben soll, sei ein Anliegen vor allem der deutschen Gemeinschaft aus Mühlbach und Petersdorf gewesen. Große Hilfe sei vom deutschen Forum gekommen und auch von der deutschen Wirtschaft, vor allem von der 2013 hier gegründeten Niederlassung der Mercedes-Tochtergesellschaft Daimler.
Organisiert wurde die Deutsch-Olympiade vom Deutschen Lyzeum in Mühlbach in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium, der Schulbehörde des Kreises Alba, dem Departement für interethnische Beziehungen an der Rumänischen Regierung, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen, der Stadtverwaltung und dem Stadtrat von Mühlbach, der „1. Dezember 1918“-Universität Karlsburg, dem Kulturzentrum „Lucian Blaga“, dem Kulturzentrum „Augustin Bena“, Alba, sowie mit der großzügigen Unterstützung einiger lokaler und regionaler Wirtschaftspartner. 2026 wird die Landesphase der Deutsch-Olympiade in Kronstadt abgehalten.
Die Gewinner der ersten Preise
7. Klasse: Elena Maria Trifu, Nikolaus-Lenau-Lyzeum Temeswar
8. Klasse: Filip Christian Jumug˛, Nicolae-Iorga-Schule Hermannstadt
9. Klasse: Anda Ioana Brodețchi, Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium Hermannstadt
10. Klasse: Tudor Simon Mahl, Charlotte-Dietrich-Schule Hermannstadt
11. Klasse: Eric Mihai Mocean, Samuel-von-Brukenthal-Gymnasium Hermannstadt
12. Klasse: Christoph Pál Fejér, Johannes-Honterus-Gymnasium Kronstadt