Reschitza – An der Kreisstraße DJ 608, die in Plugova von der Nationalstraße 6/Europastraße 70 (DN 6/E 70) nach Nordwesten abzweigt und über Globurău – Costiș – Borugi – Cornereva – Obița – Rusca Teregova, immer unter den Hängen der Südkarpaten, zurück an die DN 6 bei Teregova führt, wird seit sechs-sieben Jahren gebaut. Bauausführerin ist die Karansebescher Firma Emiliano Vest (die zwischendurch schon mehrere Namen hatte) des der Karasch-Severiner/Karansebescher PSD-Spitze (um Sorin Grindeanu, Silviu Hurduzeu sowie Ion Mocioalcă) nahestehenden Ion Bejeriță (ein Ex-Vizepräsident der PSD Karasch/Severin – er steht auch auf der Liste der Nordis-„Gäste“ in Flugzeugen, die die PSD-Granden zu Formel-1-Rennen nach Imola und Monte Carlo flogen).
Die Kosten der Straße, die unter dem (nicht leicht von der Hand zu weisenden) Vorwand der Erschließung touristischen Potenzials schon in der ersten Amtsperiode Hurduzeus zur Modernisierung ausgeschrieben war, sind nahezu von Jahr zu Jahr gestiegen. Meist unter dem Vorwand der Verteuerung der Baumaterialien oder unverhofft aufgetauchter Schwierigkeiten, die Neuprojektierungen erheischten. Die jüngste Kostenaufstockung forderte Bejerițăs Firma im vergangenen Frühjahr (ADZ berichtete ausführlich). Zwischen den Kostennachforderungen und der Genehmigung der finanziellen Aufstockungen wurde dann jeweils kaum gearbeitet und so kam die überlange Bauzeit für eine rund 50 Kilometer lange zweispurige normale Bergstraße zustande.
Jetzt ist für das Projekt neuerlich eine Aufstocktranche von rund elf Millionen Lei – höchstwahrschein-lich wieder auf der PSD-Freunderln-Schiene – lockergemacht worden und Kreisratschef Silviu Hurduzeu gab vor manchen immer noch ungläubigen Kreisräten (natürlich aus dem oppositionellen PNL-Flügel, dem wohl noch die Brandreden gegen die Baufirma Emiliano Vest in den Ohren klingen, die der Transportunternehmer Romeo Dunca als PNL-Kreisratsschef wegen der Qualitätsmängel in der Ausführung dieser Straße losließ) eine Erklärung ab.
Einerseits handle es sich um eine „zweite Etappe“ der Straßenbauarbeiten an derselben Kreisstraße, eine Etappe, die aus Arbeiten bestehe, die „nicht beizeiten durchgeführt werden konnten“, da die Verzögerungen wegen anderer Arbeiten an derselben Strecke – etwa Siedlungswasserarbeiten des einschlägigen Unternehmens „AquaCaraș“ – unmöglich auszuführen gewesen seien.
Hurduzeu versicherte Kreisräte und Medien, die Firma Emiliano Vest habe zeitgerecht den Kreisrat notifiziert wegen der aufgetretenen Schwierigkeiten im Zeitplan (was wir eigentlich seit Frühjahr 2025 tatsächlich wussten), aber auch, dass zur Fertigstellung des Vorhabens noch 11.288.000 Lei nötig seien.
Sehr interessant die Aufschlüsselung dieser Summe, die inzwischen auch die erhöhte Mehrwertsteuer (von 19 auf 22 Prozent) enthält: 4,88 Millionen Lei sind „Preisnachjustierungen“, Anpassungen an höhere Materialkosten (auch diese mit gesteigerter Mehrwertsteuer); „Der Rest von 6,408 Millionen Lei sind `unwählbare` Kosten – Details der Realisierung der Straße, zusätzliche Rigolen/Straßengräben, Zugangskamine zu unterirdischen Anlagen, Zugangswege zu Wohnhäusern, kleine Brücken usw. – Sämtliches in der Ursprungsplanung nicht Vorhergesehenes oder einfach Unvorhersehbares.
Inzwischen kosten die beiden Bauetappen 162.838.105,64 Lei – 85,34 Prozent davon waren vorausgesehen, also „wählbar“ (lies: abrechenbar, weil vorausgeplant), 14,66 Prozent „unwählbar“ – der Kreisrat muss also sehen, woher er das Geld zu deren Deckung herholt. Wir reden – bisher, muss vorsichtigerweise gesagt sein – von 26,508 Millionen Lei, die der Kreisrat den Bejerițăs in die Taschen als anfangs nicht eingeplante Kosten zaubern muss. Ursprünglich sollte der Kreisrat nur zwei Prozent der „unwählbaren Kosten“ schultern, damals etwa 880.000 Lei.




