Bukarest (ADZ) – AUR-Präsidentschaftsbewerber George Simion hat am Wochenende abermals für einen haushohen Eklat gesorgt, nachdem er im Gespräch mit dem US-Influencer und Verschwörungstheoretiker Jack Posobiec der Trump-Verwaltung allen Ernstes dafür gedankt hatte, die Aufnahme Rumäniens in das Programm für visumfreies Reisen in die USA (Visa Waiver) auf unbestimmte Zeit ausgesetzt zu haben.
Er danke der US-Verwaltung unter Präsident Donald Trump, vor allem dem Innen- und Außenministerium der USA, keiner Visafreiheit für rumänische Bürger zugestimmt und Rumäniens Aufnahme in das Visa-Waiver-Programm auf Eis gelegt zu haben – diese Warnung sei eine „korrekte“, dem Land werde nämlich „berechtigterweise“ vorgeworfen, „keine Demokratie“ zu sein und daher auch nichts im Visa Waiver-Programm verloren zu haben, sagte Simion. Davor hatte der 38-Jährige gegenüber den rumänischen Medien wiederholt behauptet, dass das vorläufige Visa-Waiver-Aus auf die Annullierung der ersten Runde der Präsidentenwahl vom Spätherbst zurückzuführen sei.
Der parteifreie Kandidat Nicușor Dan reagierte scharf auf Simions Danksagungen: Sich zu freuen, dass den eigenen Bürgerinnen und Bürgern visumfreie Reisen in die USA verwehrt blieben, sei schlichtweg unerhört – vor allem dann, wenn man Ambitionen auf das höchste Amt im Staat hege. Die „zynische Schadenfreude“ des AUR-Präsidentschaftsanwärters angesichts einer verwehrt gebliebenen Lockerung stelle de facto einen „inakzeptablen Verrat“ an den eigenen Landsleuten dar, schrieb der Bukarester Oberbürgermeister in einer ersten Reaktion bei Facebook. Simion habe einmal mehr sein „wahres Gesicht gezeigt“ bzw. sich als „Pseudo-Souveränist“ und „Schleimer“ gegenüber den Mächtigen der Welt entpuppt, fügte Dan hinzu.