Bukarest (ADZ) – Einen Monat nach der Annullierung der Präsidentschaftswahlen durch das Verfassungsgericht am 6. Dezember steht ein neuer Wahltermin immer noch nicht fest. Vertreter von PSD, PNL, UDMR sowie der Minderheitenfraktion im Parlament müssen dazu eine Entscheidung vorlegen – aber auch für klare Verhältnisse im Zusammenhang mit dem bisher als gemeinsamen Bewerber vorgestellten Ex-PNL-Chef Crin Antonescu sorgen. Dieser hatte am letzten Samstag überraschend angekündigt, seine Kandidatur zwar nicht zurückzuziehen, immerhin aber doch auszusetzen. Grund sei, dass die vier Koalitionsspitzen, die ihn vorgeschlagen hatten, offenbar nicht voll befugt gewesen seien, die Kandidatur mit ihm zu vereinbaren. Er lasse die Bewerbung ruhen, bis die Parteien klären, ob sie noch dazu stehen oder nicht. Aus Sicht der PNL sei Antonescu nach wie vor der Kandidat der Koalition, sagte anschließend Parteichef Ilie Bolojan. Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung waren hingegen aus der PSD zu hören. Der Europaabgeordnete Vasile Dîncu findet, Antonescu sei nicht der geeignete Kandidat: Er sei der „letzte Romantiker der Politik und gehöre einem Mündlichkeits-Zeitalter der Politik an – nun leben wir aber im digitalen Zeitalter“, mutmaßte der Soziologe.
Mittlerweile legte der Bukarester Oberbürgermeister Nicușor Dan, der sich als parteiloser Kandidat für Cotroceni bewirbt, die Ergebnisse einer von ihm in Auftrag gegebenen Umfrage vor. Demnach würden 40% für Călin Georgescu stimmen wollen, während Crin Antonescu und Nicușor Dan 24%, bzw. 18%“ der Bürger überzeugen würden. Elena Lasconi, die Kandidatin der oppositionellen USR, käme demnach auf 8%. Die Sonntagsfrage umfasste allerdings nicht Premierminister Marcel Ciolacu und AUR-Chef George Simion.