UDMR bietet Orban Paroli

Bukarest (ADZ) – Ungarns Premierminister Viktor Orban lenkt ein, nachdem es zu einem eigentlich seltenen Positionierungskon-flikt mit dem Ungarnverband UDMR gekommen war: Seine Regierung wolle in keiner Weise Einfluss auf die rumänischen Präsidentschaftswahlen nehmen, hieß es. Am Freitag noch hatte Orban öffentlich den Vorsitzenden der nationalistischen Partei AUR und Stichwahlkandidaten, George Simion, gelobt und erklärt, er stimme dessen Aufruf zu einem „Europa der Nationen und christlichen Werte“ voll zu. Der UDMR hatte sofort mit scharfer Kritik reagiert und eine Wahl Simions zu rumänischen Präsidenten als „Katastrophe“ für die ungarische Gemeinschaft eingeordnet. Simion sei weder christlich noch ein echter Souveränist, sondern offen anti-ungarisch, schrieb UDMR-Chef Hunor Kelemen auf Facebook.

Die UDMR rief ihre Wähler deutlich dazu auf, Simion bei der Stichwahl am 18. Mai zu stoppen und stattdessen Nicușor Dan zu unterstützen. Nach einem Telefonat mit Hunor Kelemen erklärte Viktor Orban dann, dass für Budapest das Interesse der ungarischen Gemeinschaft in Siebenbürgen als maßgeblich gelte.