Bukarest (ADZ) – Hinter dem Aufruf von Călin Georgescu zum Boykott der Supermärkte, dessen Begleitkundgebung am Montagmittag vorübergehend in Gewalt ausartete, steckt eine wiederholt kolportierte Idee: Fremde Einzelhandelsketten würden ihre Gewinne außer Land bringen und keine Steuern zahlen. Mit konkreten Zahlen überführt Finanzminister Barna Tanczos die Aussagen des Nationalisten als „Manipulation“. Allein die Gewinn- und Umsatzsteuern, die die fünf großen Supermarktbetreiber in Rumänien zahlen, summierten sich ihm zufolge letztes Jahr auf eine Milliarde Lei.  Addiert man alle Steuern und Abgaben, alle Verbrauchssteuern, übersteigt der abgeführte Betrag  jedoch sechs Milliarden Lei, sagte der Finanzminister in einem Interview mit dem rumänischen Ableger von Radio France International. In der Tat, räumte Barna Tanczos ein, habe die Regierung letztes Jahr gerade deshalb eine einprozentige Umsatzsteuer eingeführt, damit die Unternehmen nicht nur Verluste geltend machen und sich um die Gewinnsteuer drücken.