Kultur

ADZ-Reihe Wertvolle Jugendbücher: Die Grenzen sprengen

Es gibt Menschen, die über sich hinauswachsen. Manchmal ist es das Äußere: der Körper, der die gewohnten Formen verlässt, dreist über den Hosenbund schwappt, sich aufbläht wie ein Michelin-Männchen, schwer auf die Waage drückt und kreischt: Ätsch - von nun an bist du ein Mobbing-Opfer! Manchmal ist es das Innere: Es verweist das Äußere in die Schranken. Du kannst mich mal, ich hab andere Werte! Ich fordere das Glück heraus, nicht obwohl ich so...

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Stift Mondsee – Gäste statt Mönche

Wer auf der Autobahn von Wien nach München nur wenige Kilometer an der Ausfahrt Mondsee vorbeirauscht, ahnt gar nicht, welchen kulturellen Schatz er gerade hinter sich lässt: das Stift und Schloss Mondsee, erbaut 748. Genau genommen verdankt das Stift seine Existenz dem wechselhaften Wetter in den Bergen: Herzog Odilo II. aus dem alemannischen Zweig der bayerischen Agilolfinger war unterwegs im Salzkammergut. Der Herzog hatte seinen...

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El tatuaje de Ninfa

Worte haben nur dann Sinn, wenn sie von schönen Augen gelesen werden. Diese Augen gibt es. Es sind die zauberhaften Augen eines Mädchens aus Venezuela. Unterwegs zu einem Kongress für Hotel- und Touristik-Marketing kreuzten sich unsere Wege am Frankfurter Flughafen, dem einzigen Ort der Welt, wo ich sie an jenem Dienstagabend hätte treffen können. Aus Korea kommend – mit Ziel Caracas, Venezuela – suchte sie den Shuttle-Bus zum Hotel, um dort die...

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Heimatliebe darf nicht unterschätzt werden

Zu den Banater Gemeinden, die auf 300 Jahre seit der Besiedlung zurück blicken können, zählt die heutige Kleinstadt Detta mit fast 6000 Einwohnern.

Über diese wichtige Ortschaft als Zentrum der Gegend südlich von Temeswar/Timișoara wurde jedoch in der ADZ bisher wenig veröffentlicht, obwohl es etliche frühe (1900) und neuere Buchveröffentlichungen gibt. Nicht zuletzt die Monografie des inzwischen verstorbenen Dettaer und Temeswarer...

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Vom ehemals Sitz der kommunistischen Presse zur Plattform für Gegenwartskunst

Im ehemaligen Druckereigebäude der kommunistischen Zeitung „Scânteia“ befindet sich heute der unabhängige Kunstraum „Atelierele Scânteia“. Im Sinne des „Urban Reclaiming” wurden die verlassenen Räumlichkeiten saniert, ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren. Entstanden ist ein Ort für zeitgenössische Kunst.

In den früheren Druckhallen der kommunistischen Zeitung Scânteia sind die Spuren der Vergangenheit noch sichtbar:  erhaltene...

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Die „Messe von Kronstadt“ auch am Huetplatz und in Chemnitz

Es mag zwar um nichts weiter als Vertonung der christlichen Kerngebete nach westkirchlicher Ordnung gehen, und doch besticht die Einladung zur Aufführung der fünfteiligen „Messe von Kronstadt“ (2017) am Samstagabend, dem 31. Mai, um 19 Uhr in der evangelischen Stadtpfarrkirche Hermannstadt/Sibiu auch und gerade durch das Singen in den sechs Sprachen Deutsch, Ungarisch, Rumänisch, Englisch, Griechisch und Latein. Eigens für das Festwochenende in...

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Vom nervös gewordenen Schnee

Von Horst Samson liegt ein neuer Gedichtband vor, der sich in fünf etwas unterschiedlich gewichtete und thematisch akzentuierte Gedichtzyklen gliedert, auf die einzeln einzugehen sein wird. Das vorangestellte Gedicht, der Auftakt des Bandes, „An der Schwelle des Schlafes“, beginnt mit den Versen „Verwickelt in Saiten und Akkorde hänge ich / Auf dem Dachboden / In der Gitarre. Hell brennt die Brust“. Dem schließt sich das Überraschende verwirrend...

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„Die Poesie ist meine letzte Freundin“

„Wie ein Nickerchen gejagt von einer Geige“, betitelte sich die zweisprachige Doppellesung im Goethe-Institut Bukarest am 9. April 2025 von Nora Iuga und Edith Ottschofski, nach einer Gedichtzeile aus „Fetița strigă în pahar“ (Nemira-Verlag) von Nora Iuga. Gelesen wurde daraus, sowie aus dem dreisprachigen Band „Clipe-Augenblicke-Clins d’œil“ (Casa de Pariuri Literare) von Edith Ottschofski. Die Autorinnen kennen sich schon seit 1998, als...

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