Meinung und Bericht

„Danke, aber ich mag eigentlich keine Müsliriegel“

Was bedeutet es, wirklich zu helfen? Obdachlosigkeit ist keine Randnotiz städtischer Realität – sie ist Ausdruck struktureller Ausgrenzung. Warum gut gemeinte Hilfe oft nicht ankommt, was Würde mit Wahlfreiheit zu tun hat und wie wir durch Kontrollverlust zu mehr Solidarität finden können. 23.25 Uhr, kalter Nieselregen, reflektierende Autoscheinwerfer, durchnässte Straßen und Schlafsäcke – im Hauseingang unter einem schmalen Vorsprung liegt eine...

[mehr]

Realisierbares, aber (noch) nicht Umsetzbares

Einer der Schlüsselsätze, die Premier Ilie Bolojan in den öffentlichen Raum stellte und dem bisher niemand zu widersprechen Argumente fand, lautet: „Von jedem Hundert-Lei-Schein, den wir als Staat einnehmen, geben wir 132 Lei aus!“ Der Mann will plastisch und allgemeinverständlich klarmachen: wir leben über unseren Möglichkeiten. Unsere „Decke“ ist zu kurz. Oder, nach den offiziellen Daten des Statistikamts: Rumänien hält den traurigen EU-Rekord...

[mehr]

Eine Chance auch für Deutsch-Tekes

Ihr Garten ist eine Oase der Ruhe. Ein siebenbürgisches Dorfidyll: Hühner, Katzen, Hunde, Häschen scharren, hoppeln, grasen. Tomaten, Petersilie, Zucchini und Gurken – blühend oder mit Früchten dran. Mittendrin ein renoviertes altes Sachsenhaus, überdachte Veranda, Gartengrill. Doch Zeit zum Genießen hat sie kaum: Wie der Wirbelwind braust Angelika Holdreich mit ihrem Auto mal hier-, mal dorthin: die Kleiderkammer aufsperren, zur...

[mehr]

Zu viel Tourismus schadet Minderheiten

Teil 1 hier Was also kann man tun, um Minderheiten bei Großereignissen Sichtbarkeit zu verleihen und der Abwanderung zu begegnen? „Man muss Neugier wecken, Geschichten inszenieren, man darf sich aber nicht anbiedern“, sagt Chasper Pult. Der Graubündner Sprachwissenschaftler ist der festen Ansicht, dass sich Urlauber durchaus für Minderheiten und ihre Sprachen interessieren lassen. In Graubünden hat sich das Rätoromanische in den letzten...

[mehr]

Temeswar als internationaler Studienort

Die Stadt Temeswar/Timișoara gehört nicht nur zu den dynamischsten Städten Westrumäniens – sie ist auch ein wachsendes Zentrum internationaler akademischer Zusammenarbeit. Die vier großen Universitäten vor Ort – die West-Universität Temeswar  (UVT), die Universität für Lebenswissenschaften „König Michael I.“ (USVT), die Universität für Medizin und Pharmazie „Victor Babeș“ (UMFVB) und die TU „Politehnica“ (UPT) – investieren verstärkt in...

[mehr]

Randbemerkungen: Seiltanz zwischen Selbstbewusstsein und Demütigung

Dieser Tage, wo der US-König versucht, sein Versprechen des Stopps, „binnen 24 Stunden“, des Aggressionskriegs Russlands gegen die Ukraine doch noch umzusetzen, fiel mir wieder das Urteil des vom Scheitern seines Übersee-Lebensneuanfangs enttäuschten Nikolaus Lenau über die „Verschweinigten Staaten von Amerika“ ein. Der Ruf der USA als rücksichtslos-egozentristischer Staat hat seine Wurzeln wohl schon in seinem Gründungsmythos und ist geprägt...

[mehr]

Zu viel Tourismus schadet Minderheiten

Olympia ist in Cortina d’Ampezzo (ladinisch Anpezo) allgegenwärtig: Überall hängen Fahnen und Werbung mit Bezug auf die Winterspiele 2026, und auf einer Terrasse unweit des Zentrums stehen mannshohe Olympische Ringe, vor denen Touristen aus aller Welt posieren, mit der atemberaubenden Bergwelt der Tofane im Hintergrund, an deren Hängen die Damen im Februar um die Medaillen in den alpinen Ski-Wettbewerben kämpfen werden. Wer dann am Pistenrand...

[mehr]

Zugebissen: Parallelismen

Während Donald Trump wie eine unerfahrene Jungfrau, die zu schnell „ich liebe dich“ gesagt  hat und dabei von ihrem Rosenkavalier sitzengelassen wurde, noch immer auf ein zweites Stelldichein hofft, während er zugleich der Welt erklärt, dass der Ukrainer, der ungern Anzüge trägt, und der Russe, der gerne mit nacktem Oberkörper reitet, sich zwar nicht mögen, aber beide starke Persönlichkeiten sind und deswegen kein Frieden in Sicht sein kann,...

[mehr]