Bukarest (ADZ) – Laut einer Euractiv-Analyse wird Rumänien zunehmend zum „schwarzen Schaf” der EU in Bezug auf Pressefreiheit; bisher waren es Ungarn, Malta, Griechenland und die Niederlande. Ein Alarmzeichen setzte die Organisation „Reporter ohne Grenzen”  mit dem Fall Emilia Șercan: Nachdem die Investigationsjournalistin Plagiatsverdacht gegen Premier Nicolae Ciucă erhoben hatte, seien kompromittierende Fotos von ihr massiv auf pornografischen Online-Medien verbreitet, die Ermittlungen gegen Ciucă hingegen eingestellt worden. In den letzten Monaten hätten sich Drohungen und Druck seitens öffentlicher Würdenträger und Juristen gegen Pressevertreter gehäuft. In diesem Jahr ist Rumänien auf der Rangliste für Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ auf Platz 56 von 180 abgerutscht, im Vorjahr war es noch Platz 48. Die „aggressive Rede der Politiker Journalisten gegenüber” und die „Einmischung von Staatsanwälten in journalistische Belange” erregten „ernsthafte Besorgnis”, heißt es in dem Bericht.