Temeswar – Die Temescher Kreisräte wollen Touristen auf die internationale Route EuroVelo 13 locken, indem sie echte Geschichten und Erinnerungen aus der Zeit des Eisernen Vorhangs erzählen. Zu diesem Zweck hat der Temescher Kreisrat eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Gemeinde Otelek/Otelec unterzeichnet.

Die Kreisräte haben vorige Woche die Unterzeichnung einer Partnerschaftsvereinbarung zwischen dem Verwaltungskreis Temesch/Timiș und der Temescher Gemeinde genehmigt. Die Vereinbarung wurde Anfang Mai auch vom Gemeinderat von Otelek genehmigt.

Die Vereinbarung umfasst auch die Errichtung einer Gedenkstätte mit Informationszentrum in Otelek. Diese wird von einem Lehrpfad und digitalen Materialien begleitet, um die Geschichte und das Leben in der Grenzregion zu veranschaulichen. Die Initiative ist Teil eines vom Programm für den Donauraum finanzierten Projekts, dessen Ziel es ist, das kulturelle und touristische Erbe der EuroVelo-13-Route, auch bekannt als Eiserner-Vorhang-Route, aufzuwerten. Es handelt sich um eine vom Europarat in Brüssel zertifizierte Kulturroute, die das Grenzgebiet des Kreises Temesch durchquert.

Eine Maßnahme, mit der die Behörden die EuroVelo 13 für Touristen attraktiver machen wollen, ist die Aufarbeitung der Geschichten von Menschen, die in den Jahren des Eisernen Vorhangs gelebt haben. Laut Wikipedia ist der Eiserne Vorhang ein Begriff, der verwendet wird, um die Demarkationslinie zwischen Westeuropa und Osteuropa während des Kalten Krieges zu bezeichnen. „Durch die Methode der Enthüllung von Erinnerungen und Berichten aus der Gemeinde werden lokale Geschichten über das Leben der Menschen in der Grenzregion, die Atmosphäre und den einzigartigen Charakter dieser Region des Kreises Temesch festgehalten. Die lokalen Geschichten und Erzählungen werden in einer gemeinsamen Publikation der Projektpartner mit dem Titel ´Danube Regional Storybook´ zusammengefasst und auf ein digitales Portal – das ´Danube Regional Storyportal´ – mit lokalen Geschichten aus zehn Grenzregionen hochgeladen“, heißt es in dem von den Kreisabgeordneten genehmigten Bericht.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Schaffung einer Gedenkstätte in Otelek, die an die Zeit des Eisernen Vorhangs erinnern soll. Diese wird auch eine informative Rolle für Touristen spielen. Außerdem wird in der Gegend ein Lehrpfad eingerichtet, der sich mit der Geschichte des Ortes und dem Leben an der Grenze während des kommunistischen Regimes befasst. Die Gemeinde liegt an der Kreuzung zweier internationaler Radwanderwege: EuroVelo 13 und der Fahrradstrecke Temeswar/Timișoara – Zrenjanin und wird vom Bega-Kanal durchquert.

Der Wert der Initiative beläuft sich auf über 2,7 Millionen Euro, wovon das Budget für den Kreis Temesch etwa 100.000 Euro beträgt (80.000 Euro – nicht rückzahlbare Finanzierung durch die Europäische Union; 18.000 Euro – Ministerium für Entwicklung und 2000 Euro – Budget des Kreisrats). Das Projekt muss bis zum 30. Juni 2026 abgeschlossen sein.