Reschitza – Am ersten Tag der Freigabe zur Nutzung des Fahrradparks, den das Rathaus Reschitza durch ein grenzüberschreitendes EU-Projekt erworben hat, wurde ein Teil der Fahrräder schwer beschädigt, einige weitere mussten nach der freien Nutzungszeit von vier Stunden durch die Ortspolizei gesucht werden, weil sie einfach nicht mehr rückerstattet worden waren. Bürgermeister Popa sagte in seiner Enttäuschung: „Wir haben da Mitbürger, die nutzten das gratis zur Verfügung gestellte ökologische Verkehrsmittel wie einen Einweggegenstand, den man nach der Nutzung einfach entsorgt! Als ob etwas, das gratis ist, wertlos wäre!“

Nach 24 Stunden Nutzung waren zehn Fahrräder kaputtgefahren. Zerrissene Schaltketten, blockierte Bremsen, herausgerissene Schaltkabel der Gangschaltung, abgebrochene Standstützen, abgebrochene oder -gerissene Fahrradleuchten, jede Menge Kratzer. Drei weitere Fahrräder sind einfach nicht zurückgebracht worden und die Lokalpolizei rückte aus, um sie zu suchen. In der Neustadt wurden Fahrradnutzer gefilmt, die mit den behäbigen Damenrädern Zirkuskunststücke aufführten – Fahren auf dem Hinterrad, Sprünge vom Gehsteig auf den Fahrdamm und umgekehrt, Raserei mit (nachgemessenen) 40 km/h auf dem Gehsteig, zwischen den Fußgängern, drei Jugendliche auf einem einzigen Fahrrad usw.

„Unter solchen Umständen“, verkündete das Rathaus Reschitza in einem Kommuniqué, „wird die Gratisnutzung des Fahrradparks einstweilen eingestellt. Künftig können sie bloß noch mittels Bankkarte geliehen werden: es wird eine Nutzungsgebühr abgebucht, die später – wenn das Fahrrad rechtzeitig und in ordnungsgemäßem Zustand zurückgebracht wird – erstattet wird. Wir bitten alle verantwortungsbewussten Bürger dieser Stadt um Verständnis, wenn sie sich bereits gefreut haben auf eine zivilisierte Nutzung, aber wir sind gezwungen, vorzubeugen.“ Alle künftigen Nutzer der Gratis-Leihfahrräder sollten einmal mehr das Regelwerk zur Benutzung des Fahrradparks aufmerksam durchlesen, wo auch solche Situationen vorweggenommen sind. Und alle sollen sich dran halten.