st. Temeswar - Ein Bier ausgeben, da zeigt man sich in Rumänien spendabel: 53 Prozent der Bürger des Landes würden einem Bekannten einen Gerstensaft ausgeben, ohne im Gegenzug einen zu erwarten, das geht aus einer Umfrage der südafrikanischen SABMiller-Gruppe hervor. 
Weiter zur Studie des Bierkonzerns, der in Rumänien die Ursus Breweries unterhält: Rumänen trinken nach wie vor am liebsten einheimisches Bier. Würden sie jedoch ins Ausland reisen, fänden sie Berlin als den idealen Ort dazu. 

17 Prozent von insgesamt 500 rumänischen Stadtbewohnern sprachen sich für ein Bier in Deutschlands Hauptstadt aus. An zweiter Stelle liegt Amsterdam, gefolgt von Paris und London. Nur fünf Prozent der Befragten finden die eigene Hauptstadt als idealen Ort, ein Bier zu trinken. Die europaweit 6000 zu diesem Thema interviewten Personen fanden zum Biergenuss Tschechiens Hauptstadt Prag als den Lieblingsort. Unter die ersten Fünf im Europa-Ranking kamen in Reihenfolge Amsterdam, Berlin, Dublin und London.

Der Bierkonsum in Rumänien ist im ersten Halbjahr 2010 um elf Prozent zurückgegangen und setzt damit den Trend aus dem Vorjahr fort. Dies Grund genug, eine Ursus-Brauerei zu schließen. Es geht um den Betrieb in Klausenburg/Cluj, wo die 150 Stellen gestrichen wurden. Für Ursus Romania werden in Zukunft nur noch die Brauereien in Temeswar/Timisoara, Kronstadt/Brasov und Buzãu produzieren. Bereits zu Jahresbeginn war von der Schließung der Brauerei in Klausenburg die Rede. Die veralteten Anlagen sollen zu hohen Produktionskosten geführt haben, hieß es damals. 

Rückläufige Kaufkraft und generell unerwartet niedrige Temperaturen haben im vergangenen Geschäftsjahr (April 2009 – März 2010) den Bierkonsum der Rumänen drastisch sinken lassen, so die Daten vom rumänischen Biermarkt. Um 24 Prozent weniger Bier als im Jahr zuvor wurde in dieser Zeitspanne getrunken. Marktführer bleibt nach wie vor die SABMiller-Rumänienniederlassung, URSUS Breweries, mit etwa einem Drittel des Gesamtumsatzes an Gerstensaft. Das Lieblingsbier der Rumänen ist genauso wie in den Jahren zuvor jenes aus der Timisoreana-Brauerei im westrumänischen Temeswar.