Bukarest (ADZ) - Wegen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise müssen laut Umweltminister Tanczos Barna Kohlekraftwerke temporär neu gestartet werden. Die Maßnahme sei nötig, um die Abhängigkeit von russischen Erdgas- und Ölimporten zu verringern, so der Minister am Mittwoch auf Facebook. In diesem Kontext soll auch die Inbetriebnahme von Anlagen, die erneuerbare Energie herstellen, beschleunigt werden; bis diese ihre Nachhaltigkeit unter Beweis stellen, sei man aber von den Umständen gezwungen auch auf Kohlekraft zurückzugreifen.

Laut einem Bericht der Nachrichtenplattform profit.ro wurde seit der russischen Invasion in die Ukraine in Rumänien etwa ein Fünftel des Gasverbrauchs aus russischen Importen gedeckt. Demnach wurden in diesem Zeitraum über eine TWh russisches Erdgas eingeführt: rund 680 GWh direkt aus der Ukraine bei Isaccea und rund 400 GWh wurden an der bulgarischen Grenze bei Negru Vodă eingespeist. Negru Vodă wird über die Turk-Stream-Pipeline, die durch das Schwarze Meer den Westen der Türkei direkt mit Russland verbindet, beliefert.