Temeswar (ADZ) – 50 Euro pro Person hatten zwei Temescher Bürger, eine 42-jährige Frau und ihr Partner, von mehreren Migranten aus dem Nahen und Mittleren Osten verlangt, um diese von der serbisch-rumänischen Grenze bis nach Temeswar zu befördern, nun sitzen beide in Untersuchungshaft. Am Freitag wurden beide festgenommen, als sie von der Gemeinde Banlok/Banloc aus über Detta acht indische Staatsbürger im Alter von 22 bis 30 Jahren nach Temeswar bringen wollten. Der Mann war vorgefahren, in einem BMW folgte ihm die Frau mit den acht Migranten. Der Grenzschutz stoppte die beiden Autos bei der Einfahrt in Temeswar. Nach dem ersten Verhör forderte die Staatsanwaltschaft einen Durchsuchungbefehl für das Haus der Frau in Banlok, in einer Garage hatte diese 16 weitere Flüchtlinge versteckt, 13 Inder, zwei Afghanen und ein Pakistaner. Ein Richter des Temescher Gerichts verhaftete die beiden Schleuser, die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Menschenschmuggel vor. Die Mi-granten erklärten, sie hätten die serbisch-rumänische Grenze illegal übertreten und wollten von Temeswar aus nach Westeuropa weiterreisen. Sie wurden zunächst in eine Notaufnahme gebracht und sollen dort auf Covid-19 getestet werden.
Am Samstag versuchte dann ein 46-jähriger Mann eine irakische Familie nach Ungarn zu schleusen, er hatte den Eltern falsche Papiere besorgt und wollte mit ihnen über den Grenzübergang Tschanad/Cenad nach Ungarn einreisen. Im Auto befanden sich auch die Kinder der Familie im Alter von 2 bzw. 13 Jahren. Der Schwindel flog schnell auf, die Grenzschützer bemerkten sofort, dass die im Auto sitzenden Personen keine Ähnlichkeit mit den Lichtbildern auf den Papieren aufweisen und nahmen alle fest. Der 13-jährige Junge war unter dem Rücksitz versteckt. Die irakischen Eltern hatten Asyl in Rumänien beantragt, doch sie wollten mit ihren Kindern weiter nach Westeuropa reisen. Nun wird gegen sie ermittelt, der Schleuser und ein Komplize werden unter anderem auch der Fälschung von Ausweisen beschuldigt.