Chaos im Flugverkehr wegen Streiks des TAROM-Flugpersonals

Staatliche Fluggesellschaft: „Ein präzedenzloser Vorfall“

Der Protest der Flugpiloten und deren Crews führte zum Ausfall von 25 Flügen, mehr als 2000 Passagiere wurden davon betroffen. „Für einige der Fluggäste wurden Ersatzlösungen gefunden, den anderen werde das für die Flugtickets bezahlte Geld zurückgezahlt, doch dauere das ein paar Tage“, es handle sich um eine recht beträchtliche Anzahl von Fällen, so Tarom-Pressesprecher Alexandru Anghel. | Foto: Inquam Photos / Ovidiu Micsik

Bukarest (ADZ) - Dutzende In- und Auslandsflüge der staatlichen Fluggesellschaft TAROM sind am Montag vor allem am Bukarester Flughafen Otopeni ausgefallen, nachdem Flugpiloten und deren Crews in einen kaschierten Streik traten bzw. sich urplötzlich krank meldeten. Dem Nachrichtenportal G4Media sagte ein TAROM-Flugpilot, dass die Geduld  seiner Kollegen am Ende sei – ihre Löhne seien seit 2007 de facto unverändert geblieben, man verdiene rund 4500 Euro monatlich, während die meisten privaten Fluggesellschaften Löhne um die 10.000 Euro bieten würden.

Die Airline selbst, die seit 16 Jahren tief in den roten Zahlen steckt, beklagte einen „präzendenzlosen, von der temporären Unpässlicheit des Flugpersonals verursachten Vorfall“ – man bedauere die den Fluggästen entstandenen Unannehmlichkeiten und sei bemüht, Lösungen für alle betroffenen Passagiere zu finden, hieß es in einer Pressemitteilung. Zu den Betroffenen gehörte auch Rumäniens Delegation für den am Dienstag begonnenen NATO-Gipfel in Washington, darunter Außenministerin Luminița Odobescu, Verteidigungsminister Anghel Tîlvăr und Generalstabschef Gheorghiță Vlad. Die Delegation musste letztlich mit einer Militärmaschine nach Paris geflogen werden, von wo aus sie ihren Flug nach Washington antrat.

Angesichts des Chaos im Flugverkehr, noch dazu mitten in der Urlaubszeit, stellte Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD) der Fluggesellschaft prompt ein Ultimatum: Die TAROM-Chefetage habe „umgehend Maßnahmen“ zu ergreifen, um weiteren Vorfällen dieser Art vorzubeugen, und zudem einen „effizienten Plan zur Neustrukturierung“ der Airline vorzulegen, wobei „von Personen, die nicht zum guten Funktionieren der Fluggesellschaft beitragen, abgesehen“ werde sollte, so der Ressortminister.