Hermannstadt – Anlässlich des Volkstrauertages in der Bundesrepublik Deutschland organisierte das Deutsche Konsulat in Hermannstadt/Sibiu am Mittwoch gemeinsam mit der Akademie der Bodentruppen „Nicolae B²lcescu“ eine Kranzniederlegung am deutsch-rumänischen Soldatenfriedhof, um der Opfer von Gewaltherrschaft und Tyrannei des letzten wie auch dieses Jahrhunderts zu gedenken. In diesem Jahr stand der Gedenktag im Zeichen der Erinnerung an den beson-ders grausamen und verlustreichen deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieg in Ost- und Südosteuropa.
„Ich stehe hier zusammen mit Ihnen, als eine Vertreterin des Landes, dessen damalige Armee für einen mörderischen Angriffskrieg verantwortlich war, der mit der Besetzung von Jugoslawien und Griechenland sowie dem Überfall auf die Sowjetunion 1941, also vor 80 Jahren, begann und unsägliches Leid über Ost-, Mittel- und Südosteuropa brachte. Mit der Wende im deutsch-sowjetischen Krieg schlugen die beispiellosen Verbrechen gegen die Menschheit, begangen von deutschen Soldaten, um, in ebenfalls unbeschreibliches Leid, das sowohl deutschen Soldaten, als auch den deutschen und deutschsprachigen Minderheiten in Mittel- uns Osteuropa zugefügt wurde. Millionen von Soldaten und Zivilisten starben in verheerenden Kämpfen, in Kriegsgefangenschaft und auch noch nach Kriegsende bei Zwangsarbeit nach Deportation und Racheakten, meist fern der einstigen Heimat, fern von Liebe, Wärme und Geborgenheit“, erklärte Kerstin Ursula Jahn, die Konsulin der Bundesrepublik.
Der Volkstrauertag ist als staatlicher Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland einer der stillen Gedenktage und wird seit 69 Jahren stets zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. Gleichwohl geht der Tag auf das Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg zurück und wurde bereits in der Weimarer Republik begangenen.