Temeswar – Der rumänische Gesundheitsminister Alexandru Rafila hat am Donnerstag drei Finanzierungsverträge über den Rumänischen Aufbau- und Resilienzplan (PNRR) in Temeswar/Timișoara unterzeichnet. Es handelt sich um das Regionale Onkologie-Institut in Temeswar, das neue Krankenhaus in Lugosch/Lugoj und eine neue Entbindungsklinik in Arad, die mit EU-Mitteln gebaut werden sollen.
Die EU-Gelder, die in die drei Projekte fließen werden, belaufen sich auf 2,5 Milliarden Euro. Das Temeswarer Onkologie-Institut wird in der Torontaler Straße errichtet, dort, wo sich bereits ein mehrstöckiges, nur teilweise fertiggebautes Gebäude erhebt. Dieses Gebäude hätte ursprünglich ein städtisches Krankenhaus beherbergen müssen, wegen den fehlenden Geldern wurden jedoch die Bauarbeiten, die 1994 begonnen hatten, eingestellt. Im Laufe der Zeit wurde Ping-Pong mit dem unfertigen Bau gespielt: Vom Gesundheitsministerium ging es in den Besitz der Stadt über und schließlich wieder zurück zum Gesundheitsministerium. Auf Initiative des Temescher Gesundheitsamtes wurde 2020 beschlossen, den Bau in ein für die Westregion Rumäniens so notwendiges Onkologie-Institut umzuwandeln.
Das Lugoscher Gesundheitsprojekt sieht die Sanierung des bestehenden Hauptgebäudes des „Dr. Teodor Andrei“-Krankenhauses vor, aber auch den Bau eines neuen, modernen Spitals in unmittelbarer Nähe. Für Lugosch ist dies ein absolutes Novum, zumal seit dem Bau des dortigen Krankenhauses 1911 lediglich kleine Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden und keine Generalüberholung.
Der Bau einer neuen Entbindungsklinik stellt das größte Projekt dar, das der Kreisrat Arad im Gesundheitsprojekt umsetzen wird. Die Finanzierung über den PNRR beträgt rund 93,6 Millionen Euro. Das Projekt sieht den Bau eines zehnstöckigen Gebäudes mit Heliport vor. Sowohl eine Entbindungsklinik, als auch Abteilungen für Neonatologie, Pädiatrie und Pädiatrische Chirurgie sollen dort im Betrieb sein. Die aktuelle staatliche Entbindungsklinik in Arad ist in einem mehr als 150 Jahre alten Gebäude in Betrieb, das an den rechtmäßigen Besitzer rückerstattet wurde und wofür Miete bezahlt wird. Das historische Gebäude ist sogar erdbebengefährdet.