jw.Bukarest - Wegen eines möglichen Vertragsbruchs könnte der Autohersteller Ford zu einer Vertragsstrafe in Höhe von 14 Millionen Euro belegt werden. Wie die Agentur Mediafax berichtet, hatte sich das US-amerikanische Unternehmen 2007 vertraglich verpflichtet, bis Ende diesen Jahres 250.000 Autos im Werk Craiova zu produzieren.
Bisher liefen in diesem Jahr laut Mediafax aber erst 3000 Fahrzeuge vom Band, weswegen der Konzern vor zehn Monaten in Verhandlungen mit der Regierung getreten ist, um eine zeitliche Verschiebung der Vertragsklausel um ein Jahr zu erwirken.
„Die Verhandlung zwischen Ford und der rumänischen Regierung machen Fortschritte und wir sind zuversichtlich, dass ein Zusatzdokument zum Privatisierungsvertrag in angemessener Zeit unterschrieben wird.
Nähere Informationen geben wir bei Zeiten bekannt”, wird Hans Jürgen Fuchs, Sprecher für Ford Europa, in der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar” zitiert.
Im Jahr 2007 übernahm Ford 72 Prozent des Autowerkes in Craiova vom rumänischen Staat und sicherte Modernisierung und hohe Investitionen zu. Zuvor hatte die Regierung den Mehrheitsanteil vom insolventen koreanischen Autohersteller Deawoo zurückgekauft. Ford verpflichtete sich 2007, innerhalb von vier Jahren die Produktion aufzunehmen. Ansonsten sei ein Buß-geld von bis zu 25 Prozent des Kaufpreises (57 Millionen Euro) zu zahlen.
Vor den Verhandlungen zwischen Ford und dem Wirtschaftsministerium seit Sommer 2010 hatte Premier Emil Boc (PDL) Ford öffentlich zur Zahlung der Strafe aufgefordert.
Seit 2009 wird in Craiova der Ford Tourneo Connect gebaut.
Der Produktionsstart für das Modell Ford B-Max war 2010 um ein Jahr, auf diesen Herbst, verschoben worden.