Jazz im Kronstadt während des Kommunismus

Kronstadt – Das Tonarchiv / Arhiva de sunet präsentiert vom 3. bis 12. Oktober im Kronstädter Kunstmuseum die multimediale Ausstellung „Das Tonprogramm. Jazz im Kronstadt der 70er und 80er Jahre“.

„In den 70er und 80er Jahren gab es in Kronstadt Jazzmusik. Und zwar nicht irgendwie: mit improvisierten Clubs, Galas und einer kulturellen Infrastruktur, die jedes Konzert zu einem kleinen diplomatischen Ereignis machte“, so die Organisatoren.

Das Tonarchiv, eine Plattform zur Erforschung und Wiederherstellung des rumänischen Klanggedächtnisses, wird von Paul Breazu und Mihai Lukács koordiniert.

Die Ausstellung nutzt Archivmaterial, Multimedia-Installationen und Interventionen zeitgenössischer Künstler, zeigt Tanz- und Poesievorführungen, aber auch Live-Radiosendungen, in denen Jenny Brăescu und andere Gäste über die Rolle des Jazz in einer Stadt sprechen, die sich damals in einem tiefgreifenden Wandel befand.

Die Geschichte des Jazz in Kronstadt beginnt bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren durch Initiativen von Persönlichkeiten wie Mihai Brediceanu, Iosif Kerekes, Steve Bernard oder Theodor Sibiceanu und setzt sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit Professor Mircea Gherman fort, der 1945 die ersten Big-Band-Konzerte am Șaguna-Gymnasium organisierte.

In den 1970er und 1980er Jahren wurde Kronstadt zu einem der wichtigsten Zentren des rumänischen Jazz, dank internationaler Konzerte wie denen des Jazzorchesters der Universität von Illinois oder des Pianisten Memphis Slim, vor allem aber dank der 1978 ins Leben gerufenen Jazzgala.

Die Vernissage findet am Freitag um 17 Uhr statt und wird mit einer Performance der Künstlerin Simona Dabija eröffnet. Das komplette Programm kann auf der Webseite des Kunstmuseums abgerufen werden.