Bukarest (ADZ) - Die Ratingagentur Moody’s hat in einer Analyse zur Insolvenz des staatlichen Energieunternehmens Hidroelectrica angegeben, dass dieser Schritt die Staatsfinanzen und somit auch das Kreditprofil Rumäniens treffen könnte. Die staatlich garantierten Kredite seien mit 70 Millionen Dollar gemessen an der Gesamtverschuldung der Regierung zwar nicht hoch, jedoch erhöhe das Insolvenzverfahren die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat für die gesamten Schulden von rund 725 Millionen Dollar des größten rumänischen Energieproduzenten finanzielle Unterstützung leisten könnte, so Moody’s.
Weiter würde das Insolvenzverfahren für Financiers von rumänischen Staatsunternehmen einen Präzedenzfall darstellen und Unsicherheit schüren. Zudem sei weder sicher wie die Kreditzahlungen beeinflusst, noch welches die Auswirkungen auf die Sonderverträge sein werden. Moody’s hatte Mitte voriger Woche das Rating von Hidroelectrica um vier Stufen auf „B2“ gesenkt.
Regierungsvertreter sowie Premierminister Victor Ponta und Finanzminister Florin Georgescu sind am Montag mit Bankenvertretern zusammengetroffen und haben diesen laut der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ verbal zugesichert, dass das Insolvenzverfahren mit der Zustimmung von IWF und Europäischer Kommission abläuft. Es bestünde die Möglichkeit über die staatliche Eximbank einen Kredit an Hidroelectrica als „Liquiditätssicherheit“ zur Verfügung zu stellen, bis die Sonderverträge neu verhandelt werden. Man hoffe, dass die Verträge bis Ende des Jahres verändert werden. Es solle ein privates Management eingesetzt werden, auf die Teilprivatisierung werde nicht verzichtet und das Geld für Kreditzahlungen sei vorhanden.
Laut dem Wirtschaftsministerium weist Hidroelectrica seit 2010 einen negativen Cashflow auf und auch für dieses Jahr soll der Cash-Drain voraussichtlich 310 Millionen Euro betragen. Der Profit des Unternehmens ist von 292,3 Millionen Lei 2010 auf 6,4 Millionen Lei im vergangenen Jahr gesunken.