Brüssel/Bukarest (ADZ) - Die Bestätigung der deutschen Christdemokratin als Präsidentin der EU- Kommission für eine zweite Amtszeit ist in Rumänien mit Genugtuung aufgenommen worden. Die Chefs der Regierungsparteien beeilten sich, von der Leyen zu gratulieren, die mit einer bequemen Mehrheit von 401 zu 284 Stimmen gewählt wurde, nachdem ihr auch die Grünen Rückendeckung gaben.
Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) signalisierte Bereitschaft zur „Zusammenarbeit in gemeinsamen Prioritätsfeldern, zum Wohle von Bürgern und Union“. Laut PNL-Chef Nicolae Ciucă sei von der Leyens „Führung wesentlich für ein stärkeres und einigeres Europa“. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit, um „Rumänien seinen berechtigten Platz im Schengen-Raum und allen Europäern eine Zukunft in Wohlstand zu sichern“. Auch die USR, die aus der liberalen Renew-Fraktion die Deutsche unterstützte, begrüßte ihre Wiederwahl. Sie bestätige, dass die demokratische Mehrheit der Mitte, die an Europa glaubt und zur Ukraine hält, weiter zum Tragen komme und der Extremismus, auch wenn er diesmal stärker vertreten sei, keine Lösung darstelle, meldete sich der USR-Parlamentarier Dan Barna auf Facebook.
Besagte Extremisten stimmten folgerichtig gegen von der Leyen. Ihr erstes Mandat könne mit den Schlagwörtern Armut, Hunger, Tod, Tyrannei, Globalismus und moralische Verkommenheit umschrieben werden, so die rechtspopulistische AUR, die auf Erklärungen in der Impfstoffaffäre pocht. Diana Iovanovici Șoșoacă von der extremistischen Partei S.O.S. beließ es nicht bei harten Worten. Sie unterbrach ihre Kollegen lautstark und musste von den Ordnungshütern aus dem Plenarsaal entfernt werden – nicht bevor sie sich medienwirksam einen Maulkorb aufsetzte.