Bukarest (ADZ) – Ein Streit zwischen der Ständigen Wahlbehörde (AEP) und der rechtspopulistischen Partei AUR ist ausgebrochen: AEP erkennt millionenschwere Wahlkampfausgaben der AUR nicht als zulässig an und hält die Rückerstattung der entsprechenden ausgegebenen Beträge zurück, fand die Investigativ-Plattform Snoop heraus. Die AUR macht insgesamt fast 70 Millionen Lei aus dem Wahlkampf ihres Präsidentschaftskandidaten und Parteichefs George Simion geltend. Davon seien über 23 Millionen an den Sender Realitatea TV gegangen. Die AEP hat davon jedoch nur sechs Millionen Lei als legitime Ausgaben anerkannt.
Anstoß nahm die Behörde zum Beispiel an einer Rechnung des Senders vom 12. Mai 2025, als Realitatea TV fast eine Million Euro für mehrere an diesem Tag ausgestrahlte Programmteile zugunsten AUR und Simion in Rechnung stellte. Die AEP stellte dabei fest, dass viele Sendungen, die als Wahlwerbung abgerechnet wurden, reguläre Programmteile ohne Wahlkampfinhalt waren. Nur Segmente mit klarer Werbewirkung oder Präsenz von Simion im Studio wurden anerkannt. Allein die Werbung in der abendlichen Talkshow der Journalistin Anca Alexandrescu kostete AUR am 12. Mai fast eine halbe Million Euro – obwohl Simion selbst nicht dabei war. Die AUR will nun gerichtlich gegen die Entscheidung der AEP vorgehen. AUR-Chef Simion bezeichnete die Begründungen der Behörde als „erfunden“. Zudem will er europäische und internationale Stellen sowie das US-Außenministerium wegen vermeintlicher Willkür der AEP einschalten. Anca Alexandrescu, die sich unabhängig und mit AUR-Unterstützung für das Amt des Bukarester Oberbürgermeisters bewirbt, kritisierte die AEP-Entscheidung scharf. Ein privater Fernsehsender habe in einer Demokratie das Recht, seine eigenen Preise festzulegen, sagte sie.





