Ungarns Premier warnt in Bad Tușnad vor drittem Weltkrieg

Bad Tușnad (ADZ) – Ungarns rechtsnationaler Regierungschef Viktor Orbán hat am Wochenende während seiner tradionellen in Bad Tușnad vor Vertretern der ungarischen Minderheit gehaltenenen Grundsatzrede wegen des neuen Wettrüstens vor einem dritten Weltkrieg gewarnt. Der Krieg in Europa sei bereits Realität, sagte Orbán unter Verweis auf den russischen Invasionskrieg in der Ukraine – dazu sei es u.a. wegen der Idee gekommen, dass die Ukraine dem Westen angehören könne, was zu einer Zerrüttung des Machtgleichgewichts zwischen dem Westen und Russland geführt habe.

In seiner vor mehreren tausend Menschen gehaltenen Rede fand Orbán überraschenderweise auch lobende Worte für einen rumänischen Politiker: Regierungschef Ilie Bolojan (PNL) sei ein „seriöser Politiker“, sagte der erzkonservative ungarische Premier, nachdem Bolojan ihn davor Mitte letzter Woche zu einem informellen Gespräch und Arbeitsessen empfangen hatte. Bolojan sei „ein Großwardeiner“, der „gemeinsame rumänisch-ungarische Erfolge“ wolle und der sich für die Interessen der Bürger seines Landes einsetze. Der rumänische Regierungschef werde sicherlich noch viel für sein Land bewirken können, nachdem dieses die aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten überstanden habe, fügte Orban hinzu. Der ungarische Premierminister ließ es sich zudem nicht nehmen, auch auf die „fantastische Geste“ seines Landes und dessen Behörden hinzuweisen – nämlich auf die unter ungarischem EU-Ratsvorsitz erzielte Einigung betreffend Rumäniens Schengen-Vollmitgliedschaft.