Lucian Vărșăndan hat vor wenigen Tagen als Leiter der Abteilung Dramaturgie, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Staatstheaters Temeswar gekündigt:„Es gibt zwei Gründe dafür: Erstens gibt es keinen anderen Weg, in Würde mit meinen eigenen Prinzipien in Einklang zu kommen mit dem, was sich derzeit am DSTT leitungs- und entscheidungsmäßig abspielt. Zweitens, weil ich im Hinblick auf diese Entwicklungen keinerlei Einfluss nehmen kann“, hat er für die BZ erklärt. Im Herbst wurde das Mandat des damaligen DSTT-Intendanten nicht verlängert, seine ehemalige Stelle als Abteilungsleiter wurde sodann aktiviert.
Gestern hat auch der erste Gerichtstermin im Rahmen des Prozesses stattgefunden, denLucian Vărșăndan gegen die Stadt durch das Amt des Bürgermeisters eingeleitet hat. Verklagt wurde auch der Stadtrat im Rahmen desselben Verfahrens. „Das Verfahren hat als Hauptgegenstand jenen, dass die Stadt die Prozeduren zur Analyse meines neuen Managementprojekts fortsetzt, zu Ende bringt und mit mir einen weiteren Intendanzvertrag schließt“, so Vărșăndan.
Der Philologie- und Jura-Absolvent Lucian Vărșăndan hat nach dem Abschluss der Lenau-Schule sowie des Studiums in der deutschen Kultur im Banat agiert: als Redakteur der „ADZ/BZ“, als Mitglied des Literaturkreises „Die Stafette“, dann als Dramaturg, Leiter der Dramaturgie und schließlich, in den vergangenen zehn Jahren, als Intendant des DSTT. Außerdem diente er 2016 für ein paar Monate auch als Staatssekretär im Kulturministerium.
Weitere Informationen zu den Hintergründen der Kündigung in einem Interview in der nächsten Ausgabe der BZ. (scn)