Der Reschitzaer Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“, Kulturträger und Sprachrohr der Banater Berglanddeutschen, begeht am 19. November sein 30jähriges Jubiläum. Im Folgenden sollen einige wichtige Augenblicke und Veranstaltungen aus der Vereinsgeschichte erwähnt werden:
- Der 19. November 1987: Der Verein wurde nach schweren „Geburtswehen“ mit ideologischen Hindernissen, gegründet und es begann etwas in Reschitza, dass heutzutage als „Modell Reschitza“ allseits geachtet und geschätzt wird;
- Die festliche Eröffnung des Neubaus des Jugend-, Dokumentations- und Kulturzentrums „Alexander Tietz“ (der deutschen „Alexander Tietz“-Bibliothek) und zugleich die Enthüllung der ersten im Freiraum stehenden Büste in Reschitza, die des Volkskundlers, Pädagogen und Schriftstellers Alexander Tietz, am 6. Oktober 2004, in der Anwesenheit zahlreicher Honorationen aus dem In- und Ausland;
- Die Enthüllung und Einweihung in Reschitza, am 14. Oktober 1995, des ersten großen, der Russlanddeportation der Rumäniendeutschen gewidmeten Denkmals in Rumänien;
- 14. November 1992: Erster ökumenischer Lesegottesdienst mit den deutschen Bischöfen Rumäniens, Msgr. Sebastian Kräuter (römisch-katholischer Diözesanbischof von Temeswar) und D. Dr.Christoph Klein (Bischof der Evangelischen Landeskirche A.B. Rumänien), in der „Maria Schnee“-Pfarrkirche Reschitza. Es war eine Reschitzaer Initiative. Es folgte die Weihe der Vereinsfahne, des Standorts, wo die neue katholische Kirche im „Lunca Bârzavei“-Wohnviertel errichtet werden sollte, und des Standorts für das spätere Denkmal zu Ehren der verstorbenen Russlanddeportierten;
- Am 14. Oktober 2017 organisierten wir zum ersten Mal in der Geschichte der Evangelischen Kirche A.B. Rumänien in Reschitza einen Evangelischen Kirchentag, dies anlässlich des Gedenkens an 500 Jahre Reformation durch Martin Luther, mit einem Festgottesdienst mit Landesbischof Reinhart Guib (Hermannstadt), und weiteren Pfarrern aus Rumänien, Österreich und Deutschland. Dabei war auch u.a. der Generalvikar der römisch-katholischen Diözese Temeswar, Msgr. Johann Dirschl;
- Es erscheint die Nr. 1 der Monatsschrift „Echo der Vortragsreihe“ am 1. Februar 1990, eine langjährige und ununterbrochene Herausgabe-Tätigkeit in Presse-, Buch-, Bild- und Tonformat wird gestartet;
- Am 8. Juni 1991 wurde die erste Auflage der „Deutschen Literaturtage in Reschitza“ organisiert. Heute ist das Festival ein wichtiges Stelldichein der deutschen Schreibenden und Literaturforscher aus dem In- und Ausland;
- Die größte Kulturveranstaltung der Rumäniendeutschen, die „Deutsche Kulturdekade im Banater Bergland“ hatte ihren Auftakt am 16. November 1991. Seither wurden 27 Auflagen mit 1.183 Veranstaltungen organisiert oder mit-organisiert;
- Eine kontinuierliche Tätigkeit in Sachen Denkmalpflege und Neuerrichtung von Anhaltspunkten unserer Identität: das „Flieger“-Grab, das Denkmal am Kreuzberg und die letzte Ruhestätte von Alexander Tietz, die Errichtung der „Alexander Tietz“- Büste vor der gleichnamigen deutschen Bibliothek. Dazu kommen die Grabmäler von im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten in Bosowitsch, Gerlischte, Deutsch-Saska und Orschowa;
- Die Reschitzaer deutschen Kulturgruppen, das „Banater Bergland“-Musikensemble, der „Franz Stürmer“-Chor, die „Intermezzo“-Musikgruppe, die „Enzian“-Volkstanzgruppe, der „Jakob Neubauer“-Holzschnitzerkreis und der Malereikreis „Deutsche Kunst Reschitza“ sind Mitgestalter des 30jährigen Kulturgeschehens;
- Die Ausstellungen (Kunst, Philatelie, Dokumentation) bereichern maßgeblich unsere vielseitige Tätigkeit im Banater Bergland, im In- und Ausland.
Es könnten noch etliche weitere bedeutende Meilensteine aus der Vereinsgeschichte hinzugefügt werden, doch diese Liste bleibt sicher offen.Für die Zukunft.
Hier das Festprogramm , am 18.-19. November in Reschitza, zu Ehren des 30. Jubiläums: Eröffnet wird das Programm mit einer Vorstandssitzung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien am 18. November,11 Uhr, in der E. Murgu- Uni Reschitza. Um 16 Uhr ist vor dem Kulturpalais Reschitza ein Konzert mit der Blasmusik aus Karansebesch vorgesehen. Um 16.30 Uhr folgt im Kulturpalais das festliche Kulturprogramm zu Ehren des 30. Jubiläums mit Kulturgruppen verschiedener nationaler Minderheiten. Für den 19. November, um 10.30 Uhr ist in der „Maria Schnee“-Pfarrkirche eine dreisprachige heilige Messe zum Fest der Hl. Elisabeth, Patronin des Kulturvereins, programmiert. Es zelebriert Laszlo Böcskei, Diözesanbischof von Großwardein. Musikalische Umrahmung durch den Temeswarer Domchor (Leitung Prof. Dr. Walter Kindl). Ebenda wird eine philatelistische Ausstellung zum Thema „Die heilige Elisabeth“, mit Exponaten aus der Sammlung von Erwin Josef }igla eröffnet. Um 12.30 Uhr, am Reschitzaer großen deutschen Friedhof, wird der Bundesdeutsche Volkstrauertag am „Flieger“-Grab mit einer Ehrung der Gefallenen begangen.
(Redaktionell bearbeitet von Balthasar Waitz)