Das Hatzfeld von heute zeugt von einstigem Wohlstand, und hinterlässt ein Kulturerbe, das sich sehen lassen kann. Eine solche Formulierung beschreibt wahrheitsgetreu 250 Jahre deutsche Ansiedlung in der Ortschaft, die einst als Doppelgemeinde Hatzfeld-Landestreu angelegt und 1333 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Abwanderung vieler aus der deutschen Gemeinschaft, die immer älter werdenden Mitglieder des Deutschen Forums und nicht zuletzt 2013 das Aus für die deutsche Schule im Heidestädtchen ließen so manch einen das Ende der deutschen Gemeinschaft voraussagen. „Es stimmt mich mit besonderem Optimismus, dass mit den ‚Hatzfelder Pipatsche‘ und ‚Hatzfelder Minis‘ für Nachwuchs auf kultureller Ebene mit deutschem Hintergrund gesorgt ist, und diese das weiter tragen, was die Älteren über Jahre hinaus hier gepflegt und weitergegeben haben.“ Mit diesen Worten versprühte der DFDB-Vorsitzende Johann Fernbach nicht nur Optimismus, sondern er sah all jene bestätigt, die daran glauben, dass außer Quantität auch Qualität den Unterschied ausmachen kann. Die beiden in den letzten Jahren gegründeten Tanzgruppen, schwäbische Poesie von Jugendlichen vorgetragen sind Garant dafür. Zu einem zentralen Punkt der Veranstaltung mutierte diesmal die Ehrung des langjährigen Hatzfelder Forumsvorsitzenden Hans Jirkowsky, der für 25 Jahre Tätigkeit an der Spitze des Ortsforums der Kleinstadt und im Jahre seines 80sten Geburtstags mit der Ehrennadel des DFDB ausgezeichnet wurde. Der Geehrte selbst sieht die Auszeichnung als eine Würdigung für alle seiner Mitarbeiter. (Auszüge aus der Laudatio lesen Sie auf Seite 2.)
Zum Hatzfelder Stadtfest wird jedes Jahr Bürgern gedacht, die hier Geschichte geschrieben haben. Dass es dabei vorwiegend um Deutsche geht, hat auch mit der Geschichte zu tun, denn bis zum Zweiten Weltkrieg bestand die Bevölkerung der Kleinstadt vorwiegend aus Deutschen, und selbst 1977 waren noch mehr als ein Drittel. Ob es nun die Landwirtschaft, das Gewerbe, der Handel und das Bankwesen von einst sind, Namen wie Bohn, später Ceramica oder Sideful, oder heute Faulhaber oder Sumida – „Wirtschaft und Kultur gehen in diesem Ort immer Hand in Hand“, wie dies der HOG-Vorsitzende Josef Koch beim Jubiläum im vergangenen Jahr gesagt hatte. Koch selbst war auch in diesem Jahr bei den Hatzfelder Tagen vor Ort. Nun als Ehrenvorsitzender der Hatzfelder HOG, denn er hat sich im Frühsommer d.J. nicht mehr für ein weiteres Mandat zur Verfügung gestellt. Hans Vastag wird in Zukunft die Geschicke der Hatzfelder HOG lenken. Er folgt Josef Koch, der 24 Jahre lang im Amt war und einst auch aktiv in die Organisation von Pipatsch-Handballturnieren involviert war. „Ihr seid nicht vergessen“, so Josef Koch, und verkündete, dass er zweimal 1000 Euro als Spenden an Hatzfelder Einrichtungen vergeben konnte. Der neue Forumsvorsitzende, Erwin Zappe, wies darauf hin, dass „Kultur Menschen veredelt“, deshalb sieht er auch den Bedarf, eine Jugendblaskapelle nach dem Vorbild des Sanktannaer Forums zu gründen.