Die Woche 18.-22. April 2016 gilt im Kalender des rumänischen Schulwesens als die sogenannte Woche der „Schule anders“. In dieser Woche wird der alltägliche Unterricht durch praktische Aktivitäten ersetzt. Die technischen Kollegs organisieren in diesem Zeitraum die sogenannte Berufswoche und werben für ihre Studienangebote im Bereich der Berufsausbildung. So startete am Montag auch am Arader Aurel-Vlaicu-Kolleg eine neue Auflage der Berufswoche. Schüler des Gymnasialunterrichts (Klassen V bis VIII) werden in dieser Woche erwartet. Sie lernen die im aktuellen Studienangebot vorhandenen Berufe näher kennen und besuchen die Klassenräume sowie die Werkstätten der Schule, die mit Unterstützung der Mitgliedsunternehmen im Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverein DRW Arad renoviert und ausgestattet wurden. Der DRW Arad hat bereits im vergangenen Jahr das Projekt der dualen Berufsausbildung gestartet. Am technischen Kolleg „Aurel Vlaicu“ funktionieren zwei Berufsklassen: je eine für Schweißer und für CNC-Maschinenbetreiber. Für das Schuljahr 2016-2017 wird das Studienangebot erweitert. Insgesamt drei IX. Berufsklassen hat das Kreisschulinspektorat am Aurel-Vlaicu-Kolleg bewilligt: je eine halbe Klasse für Schweißer und für Elektromechaniker, sowie je eine Klasse für CNC-Maschinenbetreiber und für Instandhaltungsmechaniker. Praktikaplätze bieten sieben Unternehmen aus Arad und Umgebung: Astra Rail Industries, Aro Stahl Product, Oechsler, Rabac Industries, Systec, Takata und Webasto. Jede Berufsklasse verfügt über 28 Plätze und zwei Extraplätze für die Mitglieder der Roma-Gemeinschaft.
Das Studienangebot richtet sich an Absolventen der achten Klassen, sie dauert drei Jahre und beinhaltet sowohl Klassenunterricht als auch Praktika in verschiedenen Unternehmen. Die Auszubildenden erhalten vom Staat ein Stipendium im Wert von 200 Lei im Monat. Die Summe wird durch das Unternehmen verdoppelt, das ihnen während des Studiums den Praktikumsplatz sichert und danach ein Arbeitsstellenangebot macht. Nach der dreijährigen Ausbildung können die Absolventen weiterhin parallel zur Arbeit im Abendkurs weitere drei Jahre bis zum Abitur und darüber hinaus studieren. Die Auszubildenden aus anderen Ortschaften verfügen über ein Internat, das, ähnlich wie die Schulwerkstätten, aus Geldern der DRW-Mitglieder erneuert wurde.
Für die insgesamt 90 Ausbildungsplätze im neuen Schuljahr will nun die Schule mit dem DRW gemeinsame Werbeaktionen durchführen. Nach dieser Berufswoche wird das Projekt innerhalb der Erziehungsmesse der Arader Industrie-, Landwirtschafts- und Handelskammer sowie durch Präsentationen an Schulen in verschiedenen Ortschaften des Kreises vorgestellt. Sowohl die Schule als auch der DRW erhoffen sich, die Erfolgsgeschichte des laufenden Schuljahres zu wiederholen und genug Auszubildende für ihr Berufsausbildungsangebot zu finden, das sie als äußerst attraktiv schätzen.