Temeswar - Eine wohl späte, aber gebührende Ehrung erfuhr der ehemalige Musiklehrer, Violinist und Musikologe Josef Brandeisz im AMG-Haus: An Leben und nachhaltiges Wirken des in Tschakowa geborenen Musikpädagogen wurde im Rahmen einer groß angelegten Veranstaltung des DFDB (Die Initiative kam vom DFDB-Vorsitzenden Johann Fernbach) erinnert.
Prof. Josef Brandeisz (1896-1978) hat in 53 Jahren seines Schaffens als Lehrer, Solist, Musikologe das Temeswarer Musikleben des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt. Sein Geist lebt heute im Banat und in aller Welt weiter, Prof. Brandeisz hatte während seines Lebens 900 Schüler gehabt. Eine Ausstellung von Franz Metz im Foyer und Festsaal des AMG-Hauses bietet einen Querschnitt davon mit Fotodokumenten, Konzertprogrammen, die an Prof. Brandeisz gemeinsam mit seinen Schülern, Kollegen und Mitarbeitern erinnern. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Gabriel Hirsch-Banat, Johanna Martzy, Gottfried und Herbert Habenicht, Gabriel Popa, Richard Oschanitzky. Johann Fernbach, gleichfalls ein Brandeisz-Schüler, stellte in seinen einleitenden Worten diese Veranstaltung unter „das Zeichen unserer großen Wertschätzung“. Dr. Franz Metz präsentierte das Buch „Josef Brandeisz und das Temeswarer Musikleben“, kürzlich in der Edition Musik Südost München mit finanzieller Unterstützung der rumänischen Regierung über das DFDB erschienen. Der Band gewährt, laut Herausgeber Franz Metz, dem verdienstvollen Musiklehrer die so lange ausgebliebene Würdigung. Das Buch bietet im ersten Teil eine umfassende Dokumentation über Leben und Werk, Konzerttätigkeit von Prof. Brandeisz, präsentiert reihum Mitarbeiter und Schüler, lässt ein lebhaftes Bild des Temeswarer Musikgeschehens im 20. Jahrhundert entstehen. Im zweiten Teil wird das Buch „Temeswarer Musikleben“ von J. Brandeisz und Erwin Lessl, Kriterion Verlag 1980, erneut allen Banater Musikliebhabern zugängig gemacht. Im Anschluss an die Buchpräsentation wurde im AMG-Haus die erste Auflage des Brandeisz-Violinwettbewerbs feierlich eröffnet. Einen ausführlichen Beitrag darüber lesen Sie demnächst in der ADZ.