Man könnte es plump Bildhauerei nennen, doch damit würde man dem Wiener Künstlerpaar Hanakam & Schuller sowie ihren ausgefallenen, eigenwilligen Werken keinen gefallen tun. Denn ihre Arbeit ist so viel mehr, wie es das Paar selber erklärt: „Wir versuchen, ihn [die Bildhauerei] mit anderen Medien zu erweitern wie zum Beispiel Video, Fotografie und Text. Wichtig ist dabei, dass die Skulptur im Kopf entsteht und nicht haptisch zu begreifen ist.“
Das klingt durchaus spannender und erklärt auch die Begeisterung der rumänischen Kunstszene für die erste Ausstellung Hanakam & Schullers in Rumänien. Der Essener Markus Hanakam und seine Künstler- sowie Lebenspartnerin Roswitha Schuller vereint Video-, Installations- und Zeichenkunst, Computergrafiken und –effekten mit der klassischen Bildhauerei. Das Resultat erzeuge laut Johanna Hofleiter (Die Presse) eine „zwischen Science-Fiction und Romantizismus angesiedelte, eigenwillig verfremdete Stimmung“.
„Happy End of Nature. The role of the Arcadian in socio-cultural spaces” heißt das Debut des Künstlerpaares in Temeswar. Hinter dem ungewöhnliche langen Titel, verbirgt sich auch die Doktorarbeit Roswitha Schullers.
Alte und neue Foto- und Videotechniken rücken im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Obwohl sie zunehmend versuchen, sich vom Medium Film zu befreien, so wie sie es in einem Interview im Januar gestanden. „Es wäre schön, sich davon abzukoppeln und wieder mehr die Apparaturen dahinter zu beachten“, meinte Schuller im Gespräch mit „Die Presse“ auf die Frage hin, welchen Stellenwert „Video“ heute hat. Es sei spannend, so die Künstlerin, ob die alte Technik, die durch digitales Arbeiten verloren gegangen ist, eine Rückkehr erleben wird.
Die erste Ausstellung von Hanakam & Schuller steht seit Montag in der Calina Galerie. Sie kann den ganzen Monat September besichtigt werden. Kuratorin ist Liviana Dan.