Die geringe Wahlbeteiligung, der Versuch des Wählers, sein Heil in der recht neuen Partei USR zu suchen und die Tatsache, dass Bürger sich darauf verlassen, dass die Abgeordneten der Minderheiten (ausgenommen UDMR) sowieso ins Parlament einziehen, haben diese reichlich Stimmen gekostet. So ist die Zahl der Stimmen für das DFDR im Vergleich zu 2012 um mehr als zwei Drittel zurückgegangen. Dabei musste sich der Abgeordnete in der letzten Legislaturperiode mehr denn je bemühen, Klassen zu erhalten und Lehrbücher für deutsche Schulen zu sichern.
12.254 Stimmen erhielt das DFDR landesweit bei den Parlamentswahlen vom vergangenen Sonntag und belegt in der Hierarchie der 18 im Parlament vertretenen Minderheiten Platz zwei hinter den Sinti und Roma, die etwas über 13.000 Stimmen einholen konnten. „Das Ergebnis ist enttäuschend, wenn wir es mit 2012 vergleichen. Andererseits ist es im aktuellen politischen Kontext als gut zu betrachten, genauso wie es im Vergleich mit den anderen Minderheiten aus der Fraktion positiv zu bewerten ist“, zog Ovidiu Ganţ sein Fazit.
Im deutschen Umfeld - und nicht nur da - leben in Rumänien mehrere tausend Absolventen der deutschen Schulen. Ihrer aller Stimme wäre nicht schlecht gewesen, denn immerhin muss der Abgeordnete auch in den kommenden vier Jahren dafür sorgen, dass die folgenden Generationen die deutsche Sprache erlernen und pflegen. Deshalb wäre für die Absolventen von gestern Solidarität gefragt und nicht zuletzt ist landesweit deutschsprachiger Nachwuchs in vielen Unternehmen begehrt. Nicht unerwähnt bleiben sollten in diesem Kontext die deutschsprachigen Kultureinrichtungen in Rumänien, die direkt oder indirekt von den Interventionen auf politischer Ebene eines Abgeordneten profitieren.