Auf Initiative des Vorsitzenden der Vereinigung französischer Unternehmer in der Region, Dan Bedros, wurde der European Business Club (EBC) als Dachverband und Unternehmerplattform für Unternehmer im Raum Temeswar/Timişoara aus der Taufe gehoben. Zusammen mit den französischen Unternehmern gehören der Deutschsprachige Wirtschaftsclub Banat mit Sitz in Temeswar und die Vereinigung der Unternehmer aus Italien, die im Raum Temeswar angesiedelt sind, zu den Gründungsmitgliedern. Oft haben Unternehmer aus den verschiedenen Regionen die gleichen Anliegen und Probleme und diese möchte man den Behörden mit einer einzigen Stimme vorstellen. Auch den (Kommunal)Behörden sei dadurch geholfen, dass sie sich nicht die einzelnen Vertreter aller Wirtschaftsvereine separat anhören müssen, begründete Dan Bedros seine Initiative. Eine erste Tagung dieser Art wird wahrscheinlich im Februar angesetzt. Treffen wollen sich die Unternehmer viermal im Jahr. Bereits bei der Eröffnung gab es erste Anzeichen, dass sich auch rumänische, serbische aber auch anderssprachige Unternehmen dem EBC anschließen möchten.
Wir wollen den Firmen helfen, eine wichtigere Rolle zu spielen sagte Gilberto Tiveron, Vorsitzender der Temescher Filiale der italienischen Unternehmergemeinschaft Confindustria. Damit nicht etwa falsche Schlüsse gezogen werden, baute Tiverom vor, dass es „kein Kartell ist“ und „nicht nur für die Firmen, sondern auch für die Kommunalverwaltungen von Nutzen sein soll“. Ein Anflug von Humor, aber auch leichte, doch unüberhörbare Kritik kam von den Kommunalbehörden, eine Kritik, die sich ausschließlich auf die italienischen Geschäftsleute beschränkte. „Seit die Italiener da sind, haben wir keine Mädchen mehr, denn die haben sich alle Italiener geangelt“, sagte der Kreisratsvorsitzende Constantin Ostaficiuc und „die Italiener haben das Ackerland gekauft, nun müssen wir sehen, was damit geschieht“, in Anspielung auf die Tatsache, dass viele Ausländer Land gekauft haben, es jedoch brach liegen lassen und auf einen Wertgewinn desselben spekulieren. Der Bürgermeister von Temeswar, Gheorghe Ciuhandu, konterte die Aussage von Tiveron, dass die Steuern auf Grundstücke und Gebäude in Temeswar zu hoch seien: „Man kann keine europäische Stadt mit Mitteln für Dritte-Welt-Länder haben“.
„Durch Engagement können Unternehmer zeigen, dass man dazu beitragen kann, dass sich die Region verändert“, sagte Peter Hochmuth, Präsident des Deutschsprachigen Wirtschaftsclubs in Temeswar. Er sprach auch das Thema der Berufsausbildung an, denn „80 Prozent der Schüler gehen nach dem Abschluss an die Uni und uns fehlen in den Firmen die Facharbeiter“. Der Wirtschaftsclub ist auf bestem Wege, Abhilfe zu schaffen und dazu gibt es Kontakte und Versprechen bis auf Ministerialebene. Der Vorsitzende des Temeswarer Konsularkorps, Deutschlands Konsul in Temeswar, Klaus Christian Olasz sagte, dass durch die Gründung dieses Dachverbandes „den Investoren das Gefühl vermittelt wird, nicht allein dazustehen und eine gemeinsame Sprache zu sprechen“.