Lange vor dem Fall „Colectiv“ habe man sich im Temeswar Gedanken über eine Klinik für Schwerverbannte gemacht, sagte Dr. Marius Craina, Manager des Temeswarer Kreiskrankenhauses. Seit genau einer Woche ist diese Klinik nun in der Lage Patienten aufzunehmen. „Sie steht Einrichtungen dieser Art aus Westeuropa in nichts nach“, sagte die nun scheidende PSD-Gesundheitsministerin Sorina Pintea. Fast elf Jahre hatte nämlich Temeswar auf eine solche Einrichtung gewartet. Sorina Pintea glaubt, die Bürokratie habe es verhindert, dass diese Klinik nicht eher zustande gekommen ist. Fast zwei Millionen Euro, von der Weltbank und vom Gesundheitsministerium wurden in die Anlagen investiert. Für die Erweiterung der Traumatologie-Klinik Casa Austria kam der Temescher Kreisrat finanziell auf.
Die Idee einer solchen Abteilung hatten die Mediziner Gheorghe Nodi]i und Tiberiu Bratu. Nun stehen zunächst drei Betten zur Verfügung, weitere zwei werden bis Ende Oktober hinzukommen. Die Anschaffung eines Stromgenerators und einer Sterilisierungsanlage haben dazu geführt, dass die beiden anderen Betten mit Verzögerung übergeben werden. Die bei der Einweihung anwesenden Behörden und medizinischen Verantwortlichen behaupten jedoch, im Notfall, könnten auch die beiden restlichen Krankenzimmer belegt werden. Fünfzig Mitarbeiter, beginnend mit Ärzten und Krankenschwestern, hat diese neue Abteilung. Zuletzt konnten zwei zusätzliche Stellen für plastische Chirurgen besetzt werden. Auch diese erste in Rumänien ihre Bestimmung übergebene, hochmoderne, Klinik dieser Art (weitere sechs Betten wird es in Jassy geben) soll nur bis 2023 in dieser Form funktionieren: dann ist nämlich die Einweihung eines separaten Gebäudes zur Sofortbehandlung von Schwerverbrannten, in der Nähe des jetzigen Standortes vorgesehen. (st)