Eine freudige Nachricht für alle Busiascher, für die zahlreichen Liebhaber des traditionsreichen Kurbads, Touristen und Luftschnapper von nah und fern: Der beliebte Kurpark wird nicht mehr an die Erbin des ehemaligen Besitzers Jakob Muschong rückerstattet.
Der in der Westzone einzigartige Park, auch Symbol und touristische Hauptattraktion des Kurbads, geht nun endlich, wie die Kommunalverwaltung versichert, an die Stadt, sodaß man sich im Banater Kurstädtchen erstmals seit der Wende berechtigte Hoffnungen auf eine gründliche Sanierung und Wiederbelebung des Parks machen kann. Laut Bürgermeister Sorin Munteanu hat sich die Kommunalverwaltung folgerichtig die so lange Jahre auf Eis gelegten Sanierungspläne als prioritäres Stadtvorhaben vorgeschrieben: Vor Kurzem reichte die Stadt bei der Regionalen Entwicklungsagentur ADR West ein EU-Projekt im Gesamtwert von zirka fünf Millionen Euro zu diesem Zweck ein. Diesen Plänen steht nun die für EU-Projekte erforderliche Bewertungsprozedur von sechs Monaten bevor . Es bestehen gute Aussichten, dass die nötige Finanzierung durch EU-Mittel darauf über Achse 7- Auffächerung der Lokalwirtschaft durch nachhaltige Entwicklung des Tourismus aus dem Regionalen Operationsprogramm für Großinfrastruktur 2014-2020 gutgeheißen und gewährt werden kann. Seit einigen Monaten laufen schon die Sanierungsarbeiten an der Kolonnade, dem bekannten Spazierweg des Kurparks. Die Kosten der wegen der starken Degradierung der Kolonnade von der Stadt im Dringlichkeitsverfahren angegangenen Arbeiten im Wert von 1,2 Millionen Euro werden vom Stadthaushalt gedeckt.
Wie kam es nach dem schier endlosen Prozessieren in dieser Rückerstattungsangelegenheit zu dieser für den Kurpark und die Stadt rettenden Entscheidung? Seit 2009 lief nämlich, im Schneckentempo sozusagen, der Prozess, den Margarethe Wening, die Alleinerbin des Banater Industriellen Jakob Muschong, des ehemaligen Besitzers des Kurbads samt Kurpark, zwecks Rückerstattung des 1947 enteigneten Besitzes gegen den rumänischen Staat angestrengt hatte. Die Muschong-Erbin verlangte die Rückerstattung der Kurbäder, über 200 Hektar Bodenfläche im Weichbild der Stadt, darunter auch den in der Mitte des Kurbads gelegenen Kurpark von 27 Hektar, von vier Hotels, mehreren Villen und den Gebäuden der ehemaligen Bäder Nr.1 und 2. Die Zentralkommission zur Bestimmung der Entschädigungen entschied letztlich nicht der Rückerstattung aber einer angemessenen Entschädigung zuzustimmen, diese Lösung wurde von der Muschong-Erbin auch angenommen.
Somit steht derzeit nach einer schwierigen Zeit für das Kurbad mitsamt Kurpark, einem wahren Hemmschuh für Wirtschaft und Tourismus in Bad Busiasch, einer gründlichen Sanierung nichts mehr im Wege.
Das Kurbad Busiasch, vor der Wende noch eines der beliebtesten Kurbäder des Landes, könnte nun doch noch eine lichte Zukunft haben: Sein Schatz, das Busiascher Mineralwasser, eines der gefragtesten Heil- und Tafelwasser der Westzone, ist nicht verlorengegangen. Busiasch wurde schon 1839, in der Kaiserzeit, amtlich zum Kurort erklärt. Seine Blütezeit erlebte das Kurbad, nachdem die Quellen (die bekannteste ist wohl die Josef-Quelle) in den Besitz der Familie Muschong gelangten. Muschong legte auch den schönen Kurpark mit wertvollem Pflanzgut, den 500 Meter langen überdachten Spazierweg, u.a. 22 Villen für die Kurgäste, eine Schmalspurbahn, einen Tiergarten und Sportplätze an.
Es bleibt abzuwarten, was die heutige Stadtverwaltung in Sachen Sanierung, Pflege und Instandhaltung dieses „Schatzes“, den die großzügige Banater Natur und, nicht zu vergessen, die Familie Muschong für die Nachkommen hinterlassen hat, daraus machen kann und wird.