Eine Maschine, die von alleine einparkt. Daran arbeiten derzeit 50 Temeswarer Studenten im Rahmen der neuen Auflage des Wettbewerbs „InGENIOUSly“ in der Temeswarer Niederlassung der Continental AG. Der Start des Wettbewerbs wurde Anfang vergangener Woche gegeben. In fünf Teams eingeteilt, haben die Auszubildenden insgesamt zwölf Wochen Zeit, das beste Drive-Assistent-System zu entwickeln. Die praktische Arbeit in dem deutschen Großkonzern könnte auch eine gute Voraussetzung für eine künftige Zusammenarbeit sein, lässt der Geschäftsführer der Continental Automotive in Temeswar/Timişoara, Christian von Albrichsfeld, wissen.
„Für uns, Continental, ist es wichtig, dass wir den Studenten die Möglichkeit bieten, ihre Fähigkeiten nicht nur in der Theorie, an der Universität, sondern auch durch ein praktisches Projekt zu beweisen“, sagt von Albrichsfeld. Und von dieser Möglichkeit wollten in diesem Jahr insgesamt 135 Studenten profitieren. Fast die doppelte Anzahl von Interessenten, im Vergleich zum Vorjahr, haben sich beim InGENIOUSly-Wettbewerb 2015 eingeschrieben. Bloß 50 davon wurden aber ausgewählt und in zehn Gruppen von je fünf Teilnehmern eingeteilt. Von Continental-Fachleuten und Hochschulprofessoren betreut, kämpfen nun die Studenten um den großen Preis: 6000 Lei und eine innovative Idee, die später von der Continental AG sogar umgesetzt werden könnte. „Wir müssen uns sehr genau ansehen, was für Ideen, welche neue Verfahren hier herauskommen. Ich denke, es ist wichtig, all die Kreativität, die bei solchen jungen Leuten vorhanden ist, auch wirklich sauber zu nutzen“, sagt Christian von Albrichsfeld.
Die Teilnehmer sind durchwegs Studenten der TU „Politehnica“ und der West-Universität Temeswar an verschiedenen Abteilungen wie die Hochschule für Mechanik, Automatik und Computerbau, Produktionsmanagement und Verkehr, der Fakultät für Elektronik und Telekommunikation sowie der Hochschule für Mathematik und Informatik. Sie sollen lernen, als Team in der Praxis zusammen zu arbeiten und dabei auch eine gute praktische Erfahrung mitbekommen. „Die Studienzeit der Studenten wurde durch das Bologna-System gemindert – so ist an der Hochschule die Theorie mehr als das Praktikum vorhanden. Durch diesen erfinderischen Wettbewerb wollen wir genau diese Lücke im Hochschulsystem füllen“, erklärt Maria Marcovici von der Abteilung für Menschliche Ressourcen innerhalb der Continental AG Temeswar. „Die Studenten sollen jetzt lernen, wirklich in diesen Teams zusammen zu arbeiten und das entspricht genau den Bedürfnissen, die wir nachher als Firma haben, dass, wenn sie nämlich ein Projekt bekommen, sie sich dann wirklich Gedanken machen müssen, wie sie sich die Aufgaben einteilen und wie das Gesamte gemeinsam gemacht wird“, sagt auch der Continental-Geschäftsführer.
Zwölf Wochen werden die Studenten daran arbeiten, ein Auto, das durch ein Smartphone gesteuert werden kann, zu entwickeln. Am Ende dieser Zeitspanne wird jedes Team mehrere Teste mit ihrem selbst gebauten Auto durchführen. „Continental arbeitet derzeit an selbstfahrenden Fahrzeugen. Wir entwickeln Assistenzsysteme, die es den Fahrzeugen erlauben werden, in Zukunft ohne Fahrer über die Straßen zu rollen. So haben wird dieses Jahr das Studentenprojekt ebenfalls in dieser Richtung gestaltet, dass die Autos selber autonom einparken sollen“, sagt von Albrichsfeld. Und die siegreiche Idee könnte später auch von Continental umgesetzt werden. Voriges Jahr haben die Studenten an einer 500-Euro-Maschine gearbeitet. Die Maschine sollte anhand einer Smartphone-App durch das Android-Operationssystem gesteuert werden. 40 Studenten haben damals teilgenommen. Am Ende des Wettbewerbs wurden die Maschinen der insgesamt acht Teams im Haus der TU getestet. Knapp die Hälfte der Studenten, die im vergangenen Jahr mitgemacht haben, wurden schon gewonnen, Teil des Continental-Teams zu werden.