Es ist heute fast erniedrigend, PR-Arbeit in einem privaten Unternehmen zu machen. Die Medien verweigern alles, was irgendwie nach Werbung riecht und nicht bezahlt wurde. „Wir müssen auch von etwas leben“, heißt es da, und alle, die das Metier kennen, geben den Journalisten und Medienbossen recht. Das Schlimme ist, wenn es dann doch der eine oder andere Konzern mit einem Beitrag in die Seiten der Gazetten schafft. „Warum geht das bei denen und bei uns nicht?“, folgt die berechtigte Frage der Unternehmer und Geschäftsführer. Es gibt genügend Gründe dafür, doch dürfte es schwer sein, den Chef eins Internetportals oder einer Zeitung nach Argumenten zu fragen, auf die es dann auch eine halbwegs plausible Antwort gibt.
Der Normalfall in der Werbung wäre ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Es ist aber in ein Hauen und Stechen ausgeartet. Nicht zuletzt sind durch das HickHack ganze Wirtschaftsrubriken aus den Medien verschwunden. Sicher kommen dem Online-Journalismus auch solche Situationen entgegen, denn in Zeiten des Internets muss eine Publikation oder ein Redakteur keine Seiten mehr füllen, sondern kaschiert mit zwei Artikelchen ein ganzes Ressort. Der Unternehmer hat im Fall eines multinationalen Konzerns nur wenig Interesse, in die Medien zu gelangen, da er vor Ort eh keine Aufträge bekommt und kleine Unternehmen geben kaum Geld für Werbung aus. Für beide ist es jedoch ungemein wichtig, Präsenz zu zeigen, auch wenn nicht am zweiten Tag die Kunden die Tür einrennen.
Beide Parteien wurden nun in diesem Beitrag bisher bedacht, eine Gruppe von Konsumenten jedoch nicht: Der Leser, der ein weiterer Leidtragender ist, denn ihm fehlen die Informationen, die er sonst in den Wirtschaftsrubriken und –seiten fand.
Die Banater Zeitung beabsichtigt in Kürze, Unternehmer und Medien an einen Tisch zu bringen. Allein schon ein gemeinsames Gespräch wären in derzeitiger Blockade ein Erfolg.