Reschitza – Bereits zu Beginn des Sommers 2017 hatte Bürgermeister Ioan Popa seinen Rathausangestellten „teilweise höhere, aber sicher gerechtere“ Löhne angekündigt. Erst wolle er aber ein neues Organigramm des Rathauses ausarbeiten und jene Posten ausschalten, die nur aufgrund von Parteiensympathie und quasi als „Wärmpolsterbeschaffung für Privilegierte“ ins Leben gerufen wurden, wobei „natürlich“ jeder neue Abteilungsleiter auch mindestens vier-fünf Leute rundherum als seinen „Verantwortungsbereich“ haben musste. Auch die Lokalpolizei wollte der Bürgermeister in seinem Rationalisierungs- und Sparbestreben abschaffen.
Das hat intensive Proteste und langwierige Verhandlungen mit einer Quasi-Gewerkschaft der Rathausangestellten nach sich gezogen, die sich in die Länge gezogen haben. Vor knapp einem Monat noch erklärte Popa, dass ihm die immer zahlreicheren Rathäuser, die sich herrschaftliche Lohnerhöhungen genehmigten und nun kein Geld mehr haben, als warnendes Beispiel der habgierigen Selbstbedienung ohne buchhalterisches und elementares ökonomisches Wissen dienen. Er wolle nichts überstürzen.
Nun scheint Popa mit seiner inoffiziellen, aber kämpferischen Gewerkschaft zu einem Einvernehmen gekommen zu sein: es gibt Lohnerhöhungen im Rathaus Reschitza ab dem 1. November, und es gibt sie vor allem für diejenigen, für die sich der Bürgermeister selber verwendet hat. In erster Linie hat er gleiche Löhne für vergleichbare Arbeit durchgesetzt, sagte er nach Abschluss der Lohnverhandlungsrunde. Damit steht fest, dass das alte Privilegiensystem, das von seinen PSD-Vorgängern Stepanescu und Crina installiert worden war, abgeschafft wurde. Auch hat Popa Restrukturierungen des ziemlich aufgeblähten Rathausapparats durchgesetzt, deren Details er bisher nicht preisgegeben hat. Und vor allem: vorrangig jene Rathausangestellten, „die effektiv physisch arbeiten“ – er bezog sich auf die Angestellten der Direktion zur Instandhaltung und Reparatur des Rathausvermögens, das auch die Straßeninfrastruktur beinhaltet – haben Lohnerhöhungen zugesagt bekommen. „Die hatten bisher einen monatlichen Durchschnittslohn von 1200 Lei. Beschämend!“, sagte Popa. Und er bedankte sich „bei den Kollegen aus dem Rathaus“ und „bei den Ratsherrn“ „für die Unterstützung bei dieser Demarche“. Zum Thema Abschaffung der Lokalpolizei – immerhin mehr als 100 Posten – sagte er nichts.