Das Ambiente lädt zur Entspannung ein. Leise Musik läuft auf „Mezzo“ im Kabelfernsehen und schmilzt mit der Inneneinrichtung zusammen. Auf den Regalen rund um dem Raum sind Brillen ausgestellt: groß, klein, golden, silbern, bunt oder einfach klassisch. Im Brillengeschäft in der Piaţa-Bisericii Nr.7, dem ehemaligen Heumarkt in Temeswar/Timişoara, fühlt sich jeder Kunde angenehm.
Ein eigenes Geschäft, das so wie im Ausland funktioniert, hat sich Alfred Kosar schon seit Jahren vorgestellt. „Das war mein Lebenstraum“, sagt der rumäniendeutsche Augenoptiker entschlossen. Der 58-jährige gebürtige Temeswarer kehrte 2010 zurück in seiner Geburtsstadt Temeswar und erfüllte sich den Lebenswunsch. Seit August des vergangenen Jahres hat er seinen eigenen Fachbetrieb für Augenoptik und Optometrie eröffnet.
Alfred Kosar ist in Temeswar geboren und aufgewachsen. Wie viele Rumäniendeutsche ist er Anfang der 1990er Jahre nach Deutschland ausgewandert. Bis vor einigen Jahren lebte der Temeswarer vollzeitig in Deutschland, doch die Heimat zog ihn immer wieder zurück, lässt Alfred Kosar wissen. „Ich bin 120 Prozent Temeswarer“, sagt er stolz. „Das Gleiche sagte meine Mutter immer wieder. Auch wenn ich nach Deutschland auswanderte, wollte sie nie mehr als nur zu Besuch nach Deutschland kommen. Sie hat immer gesagt, sie sei eine waschechte Temeswarerin und das zu 120 Prozent“, erzählt Alfred Kosar.
Mit 37 Jahren Erfahrung im Bereich der Augenoptik, sagt der Temeswarer stolz und entschlossen, er sei der am besten ausgebildeten Optiker in der Bega-Stadt. 15 Jahre lang lebte Alfred Kosar in Aachen und besuchte in Deutschland alle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich, dabei schloss er auch die Meisterschule ab und war bisher als Augenoptiker, Optometrist und Geschäftsführer tätig. In Temeswar machte der Augenoptiker zuerst Brillen nur für Freunde, bei sich Zuhause im Ciarda-Roşie/Rote Tscharda-Viertel. Die Auftragslage wurde immer größer, sodass die Eröffnung eines Geschäfts in Temeswar fast selbstverständlich wurde. Nun erwartet Alfred Kosar täglich von Montag bis Freitag seine Kunden in seinem neuen Laden, „Profi-Optic“.
In seinem Geschäft in der Nähe des Lahovary-Platzes tauchen die Besucher in eine entspannte Atmosphäre ein. Eine kleine Kunstausstellung des Bildhauers und gutem Freundes von Alfred Kosar, Luigi Varga, kann hier bewundert werden. Auch alte Instrumente, Brillen und Geräte für Augenoptiker sind hier ausgestellt und eine Sammlung von Retro-Vintage-Brillen ziehen im Laden alle Blicke an. Wie ein kleines Museum stellt das Geschäft etwa 40 Paare zur Schau – darunter Seh- und Sonnenbrillen ähnlich wie Sophia Loren oder Jackie Onassis sie früher getragen haben. Andere, etwa 400 Brillenfassungen, von Christian Dior, Rodenstock, Esprit, Cazal, Fendi, Valentino, Marco Polo, Calvin Klein, u.a. neu, oder alt und restauriert, können gekauft werden. Und es gibt etwas für alle Geldbeutel: Brillenrahmen gibt es im Profi-Optic-Geschäft zu Preisen zwischen 40 und 1000 Lei. „Es gibt hier einzigartige Brillen, Brillenrahmen aus Gold, Titan und mit interessanten Verzierungen, wie zum Beispiel diese Brille mit echter Seide“, erzählt Alfred Kosar, indem er eine bestimmte Brille hoch hält und sie dann wieder sorgfältig auf das Regal niederlegt.
Kunden können sich hier ihre Brille reparieren lassen und alte Rahmen sogar entsorgen. „Das ist meine Leidenschaft – Augen zu kleiden“, sagt der Augenoptiker lächelnd. Die Reparatur, Instandhaltung, die Ultraschallsäuberung der Brille sind kostenlos. Unentgeltlich bietet Alfred Kosar in seinem Fachgeschäft auch den Sehtest, die Untersuchung in der Praxis, das Erstellen des Rezepts und die Profi-Beratung für die Auswahl einer Brille. „Als ausgebildeter Augenoptiker und Optometrist weiß man schon beim ersten Anblick, welche die optimale Brille für jede bestimmte Gesichtsform ist. Ziel ist, jedem den hundertprozentigen Sehkomfort zu sichern“, erklärt der Fachmann Kosar. Auch wenn auf dem Fenster der Eingangstür das Öffnungsprogramm, Montag bis Freitag 10-13 Uhr und 15-18 Uhr, steht, bietet der Augenoptiker Untersuchungen auch außerhalb des Programms. „Alten, kranken oder behinderten Menschen biete ich auch die Möglichkeit, ihnen ihre Brille persönlich nach Hause zu liefern“, sagt Kosar. Eine Brille kann von einem Tag auf den anderen, in maximal drei Tagen fertig sein. Wer sich also die „Augen kleiden lassen möchte“ kann sich einen Termin mit Augenoptiker und Optometrist Alfred Kosar unter der Handynummer 0727.930.918 oder auf der E-mail-Adresse arteoptic@yahoo.de vereinbaren.