Temeswar (BZ) - Ein Stück Stadtgeschichte zum Greifen nah: Das gibt es seit Kurzem in Temeswar/Timişoara. Die Bürger können nun die Schleuse aus der Kaiserzeit bewundern, die im Jahr 2013 in der Nähe des 700-er Marktplatzes entdeckt wurde. Der archäologische Fund kam auf der Baustelle des fünften Hochbaus des City-Business-Center-Gebäudekomplexes ans Licht.
Die Schleuse aus dem XVIII. Jahrhundert, die aus über 150.000 Einzelteilen besteht, wurde von einem Expertenteam 30 Meter weiter von ihrem ursprünglichen Standort verlagert. Auf dem öffentlichen Platz vor den Bürogebäuden soll ein Freilichtmuseum entstehen, das den Interessierten auch die wissenschaftliche Dokumentation zu den Ausgrabungen zur Verfügung stellen wird. Darum kümmern sich Fachleute des Banater Museums, wobei die Kosten des Unterfangens – mehr als eine halbe Million Euro – von der Firma ModaTim Investment, die das City Business Center verwaltet, getragen werden.
Die Schleuse aus der Kaiserzeit ist regelrecht ein Blickfang, zumal sie sich sehr gut erhalten hat. Sie hatte den Zweck, das gestaute Wasser aus den Verteidigungsgräben der Temeswarer Festung abfließen zu lassen. Auf dem Gebiet des ehemaligen österreichisch-ungarischen Kaiserreichs wurden nur vier derartige Schleusen gefunden.