Herausragende Schrumpfhirne der Bukarester Politik haben die natürlichste Lösung gegen das Verkehrschaos der Hauptstadt: sie bestellen motorisierte polizeiliche Begleitkolonnen, um mit bis zu 120 km/h durch die Hauptstadt zu rasen – wenn´s Ziel auch bloß ihr heimisches Plumpsklo heißt! Laut Gesetz gibt es aber bloß drei Personen, denen Begleitkolonnen zustehen: der Präsident, der Premierminister und der Senatspräsident.
Gesetzesregelungen hin oder her: Macht ist Macht, auch wenn´s deren Missbrauch zum persönlichen Nutzen ist. Gegen zwei der missbräuchlichen Machtausüber – Zufall oder nicht: keiner stach je intellektuell hervor! – geht nun die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft DNA vor: gegen den Vier-Sterne-General, Ex-Vizepremier, -Innenminister und UNPR-Parteichef Gabriel Oprea (über 1600 Fahrten mit Begleitschutz, in zehn Monaten) und gegen den Vorgesetzten gegenüber gefügigen Generalstaatsanwalt Tiberiu Niţu (700 solche Fahrten in 14 Monaten), das peinliche Resultat einer Feilscherei zwischen dem rüpeligen Ex-Präsident Băsescu und dem straffälligen Premier V.V.Ponta.
Weder Oprea noch Niţu haben das geringste Schuldbewusstsein: überzeugt von ihrer Bedeutung und ihrem Wert für die Nation, finden sie den Dauerbegleitschutz selbst dann gerechtfertigt, wenn sie zu Privatvergnügungen fuhren. Vier-Sterne-General Oprea beispielsweise zum Zupfen seiner Augenbrauen oder zum Schminken.
Bis die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft Grünlicht zu den strafrechtlichen Untersuchungen gegen beide hatte, musste zuerst der Winterschlaf der dauerübermüdeten Parlamentarier vergehen, dann bei der Generalstaatsanwaltschaft jemand gefunden werden, der überhaupt im Senat die Genehmigung zur Strafverfolgung gegen Oprea fordert: Generalstaatsanwalt Ni]u als Implizierter tat es nicht, sein Stellvertreter, Bogdan Licu, des Plagiats seiner Doktorarbeit verdächtigt und mit Doktorvater Oprea (selber ein Plagiats-Doktor) befangen, wollte nicht, so dass erst der dritte Mann im Staatsanwaltschaftsgefüge die Formalität erledigte.
Während Oprea seine wie immer simple Strategie anwandte – der hat immer nur die Gesetze strengstens respektiert und strikt dem Vaterland und den Interessen der Nation gedient – wand sich Ni]u peinlich herum und berief sich auf Protokolle zwischen Innenministerium und Staatsanwaltschaft - die ihrerseits gesetzwidrig waren. Grundsätzlich bestand Niţus „wichtige Mission“ täglich darin, sich unter Polizeischutz nach Hause in die Bukarester Vorstadt fahren zu lassen, gelegentlich auch in den Dienst. Niţu, der 1989 in einer Einheit des Innenministeriums erst stramm gegen die Bukarester Aufständischen, dann an ihrer Seite kämpfte, ist heut „zertifizierter Revolutionär“ und hat dafür ein 8000-qm-Grundstück in Bukarest erhalten, aufgrund eines Gesuchs, das er bereits in leitender Funktion vorlegte...
Anzunehmen, dass beiden ehrlosen Ehrenmännern nicht viel passiert. Wenn andere Schrumpfhirne daraus was lernen, wär doch etwas erreicht.