Die freiwilligen Jugendlichen, Schüler und Studenten, die sich als Umweltschützer im Orawitzaer Verein GEC Nera sammeln, machen mobil gegen die fehlende Transparenz, mit der die Motorsägen im Banater Bergland – scheinbar in aller Legalität - angelassen werden. In ihrer monatlichen Publikation „Environnment News“, dem Informationsbulletin der grenzüberschreitenden Mikroregion Donau-Nera-Caraş/Karasch, gehen sie detailiert auf die Art und Weise ein, wie die Forstverwaltung über ihre Forstamtsbezirke auf Anfragen von GEC (=Grupul Ecologic de Colaborare) Nera antwortet – mal mit einer. mal ohne autorisierte Unterschrift.
Untersucht wurden laut „Environnment News“ in diesem Jahr die Forstamtbezirke Anina, Orawitza, Neumoldowa/Moldova Nouă, Bozovici, Berzasca und Deutsch-Saska/Sasca Montană, Territorien von privaten Forstadministratoren und die Natur- und Nationalparks Nera-Quellen - Beuşniţa-Wasserfälle, Eisernes Tor (beiderseits der Donauklamm) sowie Semenik - Karasch-Schlucht.
Alle Informationen, die von den jungen Freiwilligen gesammelt wurden, sind den Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt worden, die gegen illegales Fällen der Wälder oder gegen Kahlschlag vorzugehen haben: Regierung, Umweltministerium, Nationalgarde für Umweltschutz, Nationaler Forstbetrieb Romsilva. Nachgegangen worden ist allen Eingriffen in den Forst, die als illegal vermutet werden und die erzielten Informationen sind auch dem Ausschuss für Umweltschutz, Öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des EU-Parlaments zugesandt worden.
Was der Forstverwaltung ziemlich verquer im Magen liegt, denn die lässt sich anscheinend nicht gern in die Karten schauen. Detailkarten über die anstehenden Waldparzellen, die zum Holzeinschlag freigegeben werden, haben GEC Nera nur die Forstamtsbezirke Anina und Neumoldowa zur Verfügung gestellt. Alle anderen haben nicht reagiert. (siehe auch den Beitrag von Thomas Wagner auf dieser Seite).
In der Folge hat GEC Nera beschlossen, mittels EU-Finanzierung auch 2013 das Fällen der Wälder des Banater Berglands mit kritischem Auge zu verfolgen. Und eine Unterschriftenaktion initiiert, mit der das EU-Parlament auf die als illegal empfundenen Eingriffe – auch in geschütze Areale – des Banater Berglands aufmerksam gemacht werden soll.
GEC Nera setzt auch seine Protestaktionen gegen die Umweltverschmutzung mit Bergbauabfällen im Banater Bergland fort. Sowohl der Raum Neumoldowa, mit den Giftsanden am Donauufer bei den beiden Klärteichen des Kupferanreicherungswerks Moldomin, als auch die radioaktiven Bergbauabfälle bei der aufgelassenen Grube von Ciudanovi]a und der Ciudanovi]a-Bach selber, der seine Wasser teils aus der aufgelassenen Urangrube sammelt, stehen im Blickfeld der Umweltschützer, die unaufhörlich auch die Medien mobilmachen bezüglich der Gefahren, die für Mensch, Tier und Natur von diesen zwei Hauptverseuchungsquellen des Banater Berglands ausgehen.
Gegenwärtig steht die Vorbereitung des Volontariatprogramms der jugendlichen Umweltschützer für 2013 im Programm. In den Winterferien sollen Schüler aus Anina, Orawitza, Neumoldowa, Veliko Gradiste, Werschetz/Vrsac und Bela Crkva/Weißkirchen für die Einsätze des kommenden Jahres trainiert werden. Nach wie vor ist GEC Nera an der Mitarbeit der Jugendlichen und am grenzüberschreitenden Wirken und Monitoring des Zustands der Natur im Südbanat und im serbischen Banat interessiert. Einer der großen Wünsche der jungen Umweltschützer: ein eigener Geigerzähler von GEC Nera zum alternativen Monitoring der Radioaktivität im Großraum Orawitza. Gegenwärtig wird jedesmal ein Geigerzähler von den Umweltschützern und Partnern aus Serbien geborgt, wenn Untersuchungen oder Überprüfungen staatlicherseits zur Verfügung gestellter Daten anstehen, was an der Grenze zu den pittoreskesten Fragen und Mißtrauensäußerungen – bis zu Konfiszierungsversuchen – seitens der rumänischen Zöllner führt...