Das vom Verein „Eurofest“ und mehreren Institutionen organisierte Zentraleuropäische Filmfestival hat vor Kurzem den Filmfreunden aus Temeswar zugesprochen. Begleitet wurden die Filmprojektionen von mehreren Veranstaltungen, darunter auch die Doppelvernissage der Ausstellungen „Plakate zu den Filmen Radu Gabreas“ sowie die mediale Installation „Der große Krieg (Read and screen)“, die beide in der Galerie „Pygmalion“ im „Haus der Künste“ gehalten wurden. Kuratorin war die Film- und Theaterkritikerin Sanda Vișan.
Begleitend zur Filmplakate-Ausstellung konnte man sich auch das Buch „Radu Gabrea: Biografia unei opere“ (Radu Gabrea. Die Biographie eines Werks“) ansehen. So hat Călin Stănculescu sein Buch betitelt, das die Abbildungen der Plakate für Gabreas Filme beinhaltet, aber auch in Wort und Bild das Schaffen des bekannten rumänischen Regisseurs Revue passieren lässt.
Filmplakate sind Werbemittel und Kunstobjekte, sie informieren, ziehen an und erzählen nach Jahren über vergangene Kino-Events, sie sind Pop-Culture, sie sprechen von einer bestimmten Art, das Publikum anzuziehen und sie versuchen mit Mitteln der Fotografie und Grafik, die Filme zu resümieren und zu pointieren – oft über ein Porträt oder eine aus dem Film herausgegriffene Szene. So können die Plakate, aneinandergereiht und erklärt, dem Publikum das Werk des Regisseurs nahebringen, seine Hauptthemen herausgreifen und das, was ihn ausmacht, seinen Stil eben, zum Vorschein bringen.
Radu Gabrea hat sich anfangs in Rumänien mit dem Film auseinandergesetzt, nach 20 Jahren in Deutschland und bereits großen Erfolgen (etwa mit dem Film „Ein Mann wie Eva“) ist er nach Rumänien zurückgekehrt. Mit den Filmen „Der geköpfte Hahn“ oder „Rote Handschuhe“ nach Eginald Schlattners gleichnamigen Romanen und „Lindenfeld – eine Liebesgeschichte“ ist Radu Gabrea für die deutsche Gemeinde in Rumänien besonders wichtig geblieben.