Wer sich derzeit auf der Alba-Iulia-Straße in Temeswar/Timişoara begibt, der muss aufpassen – eine große Lücke ist im Asphalt seit einigen Tagen entstanden. Die Passanten müssen sich jedoch keine Sorgen machen – es ist nur das 3D-Ergebnis der zweiten Auflage des Internationalen Street-Art-Festivals. Ein neues alternatives Image hat die Stadt seit einigen Tagen bekommen. Mehrere Orte in der Stadt, unter anderen die Tiefgarage der Iulius-Mall, der Seitenzaun des Sommergartens der Banater Philharmonie und die Seitenfassade der Kunsthochschule an der Oituz-Straße, sind nun bunter geworden, als 30 Straßenkünstler aus Rumänien, Ungarn, Deutschland und aus der Schweiz dafür sorgten, die Straßenkunst in einem anderen Licht zu setzen.
Ein Ethikcode des Graffers – war eines der Projekte, das zum Anlass des zweiten Street-Art-Festivals in Temeswar als Ziel hatte. Dieser soll für junge Straßenkünstler wichtige Verhaltensregeln in der Stadt setzen. Als Vorbild für eine alternative Stadt dienen die Kultstädte im Bereich der Straßenkunst wie Berlin und Philadelphia. Auch die Stadt Frankfurt ist für den Veranstalter Sergio Morariu ein Vorbild und das, obwohl die deutsche Stadt nicht stets Graffiti-freundlich war. „Diese Stadt hat inzwischen eingesehen, dass es sich um Kunst handelt und hat nun ein Programm zur Förderung der Street Art in die Wege geleitet – „Artists in Residence“ ist ein Austauschprogramm für Künstler weltweit. In dieser Hinsicht planen wir künftig auch Teil dieses Programms zu werden“, sagt Sergio Morariu.
Veranstalter des Festivals in Temeswar sind die Kunst- und Designfakultät in Temeswar, das Temeswarer Bürgermeisteramt, die EnduRoMania-Stiftung, das deutsche Kulturzentrum in Temeswar und das Goethe-Institut.
Das Festival wurde 2011 als das Internationale Grafitti-Festival ins Leben gerufen. Die Veranstalter wollten aber die Straßenkunst von Straßenvandale unterscheiden lassen und wechselten in diesem Jahr den Namen des Ereignisses.