Anhaltende Dürre stellt Behörden vor Handlungsbedarf

Staat stimmt sich auch mit Banken und Versicherungen enger ab

In den Seen Rumäniens wird das Wasser knapp: Im Naturpark Comana (Neajlov-Delta, im Bild), einem der wichtigsten Sumpfgebieten im Süden des Landes, herrscht Dürre. Die Fische haben sich in den Fluss zurückgezogen und sterben dort wegen Sauerstoffmangel. Vögel gibt es immer weniger. Auch das Bukarester Văcărești-Delta trocknet langsam aus. Zahlreiche Bereiche der Donau liegen unter Tiefwasserwarnung. Landesweit haben die geringen Wasserstände der Stauseen die Wasserzufuhr beeinträchtigt. | Foto: Inquam Photos / George Călin

Bukarest (ADZ) – Überall im Land klagen Agrarbetriebe über Ernteausfälle aufgrund der Niederschlagsarmut – nun will die Regierung ihnen in dieser Dürrenotlage stärker unter die Arme greifen. Das Landwirtschaftsministerium plane dazu die Verabschiedung mehrerer Vorschriften, teilte Minister Florin Barbu (PSD) am Mittwoch zu Beginn der Regierungssitzung mit. 

Derzeit seien über 80 Prozent der Unterlagen zur Dokumentierung von Schäden abgeschlossen, sodass man termingerecht zur Gewährung von Entschädigungen in Höhe von 1000 Lei pro Hektar noch vor Beginn der Herbstarbeiten schreiten könne, führte Barbu aus. 

Ein weiteres Paket von Unterstützungsmaßnahmen sei jedoch auch mit den Banken und Versicherungen abgesprochen worden. Zum einen werden laut Behörden für Landwirte, die eine Katastrophenfeststellung für die Landwirtschaftsjahre 2023/2024 angemeldet haben, Kredite mit mehr als 2 Prozent Zinsen, fällige Raten, Zinsen und Gebühren befristet bis zum 31. Dezember 2025 ausgesetzt. Nicht vollstreckt werden zudem Schulden gegenüber Banken, Versorgungsunternehmen, Zulieferern oder Vertriebspartnern von Betriebsmitteln, erklärte der Minister. 

Vereinbart haben die Behörden mit den Banken und der Finanzaufsicht auch Dürreversicherungen, die Herbst- und Frühjahrskulturen auf einer landwirtschaftlichen Fläche von 7 Millionen Hektar abdecken sollen. 

Damit werde eine Entschädigung von bis zu 3000 Lei pro Hektar sichergestellt – das führe umgekehrt auch zu einer Entlastung bei der Kreditvergabe an rumänische Landwirte, versprach der Landwirtschaftsminister. Das Geld für dieses Versicherungssystem stamme aus einer Quote von 3 Prozent der Agrarsubventionen, wobei der Betrag um rund 17 Millionen Euro jährlich von der Europäischen Union ergänzt wird.