Bukarest/Bușteni (ADZ) - Regierungschef Marcel Ciolacu (PSD) hat am Mittwoch eine außerordentliche Parlamentssitzung angekündigt – es gelte, umgehend Lösungen für Problembären zu finden und entsprechende Gesetzesänderungen vorzunehmen. Die Einberufung der Legislative erfolgt, nachdem am Vortag eine 19-Jährige während einer Bergwanderung unweit von Bușteni von einer Braunbärin angegriffen und an einem Bein weggeschleift wurde. Ihrem Freund gelang es zwar, einen Notruf abzusetzen, doch konnten die herbeigeeilten Bergretter eine Stunde später nur noch die Leiche der Frau aus einer Schlucht bergen. Die junge Problembärin, die entgegen erster Spekulationen der Retter nicht tollwütig gewesen war, wurde indes erschossen, nachdem sie auch das Rettungsteam angreifen wollte. Die Polizei Prahova leitete Ermittlungen ein.
Welche Lösungen der Premierminister in puncto der auf etwa 8000 Exemplare geschätzten Bärenbevölkerung anstrebt, bleibt vorerst unklar, doch beeilte sich Ciolacu hervorzuheben, dass er keineswegs dafür sei, „alle Bären auf rumänischem Staatsgebiet zum Abschuss freizugeben“. Selbstverständlich hätten „Menschenleben Vorrang“, doch werde „nicht jedermann wann und wo immer Bären abknallen“ können. Gezielte Abschüsse werde es nur in „Hochrisikozonen“ mit „Bärenansammlungen“ geben, stellte Ciolacu klar. Der Premier pfiff damit seinen Umweltminister Mircea Fechet (PNL) einigermaßen zurück, der in einer ersten Reaktion weit höhere Abschussquoten für Bären gefordert hatte – alle Bären, die sich menschlichen Siedlungen nähern würden, hätten „eingeschläfert oder abgeschossen“ zu werden. Sie bloß umzusiedeln bringe nichts, sondern führe bloß dazu, „dass wir das Problem von einem Kreis in den anderen verschieben“, sagte Fechet.