Bukarest (ADZ) - Wohl eingedenk seiner guten Umfragewerte haben sich PSD und PNL prompt auf den frischgebackenen parteifreien Präsidentschaftsbewerber Mircea Geoană eingeschossen: Er würde gerne wissen, woher dieser seine Wahlkampfmittel nehme, wo er doch bis vor wenigen Tagen „bei der NATO beschäftigt gewesen“ sei, sagte PNL-Vize Rareș Bogdan in einer ersten Reaktion, dabei auf die zahllosen Wahlkampfzelte Geoanăs verweisend, die mittlerweile in vielen Städten des Landes aufgetaucht sind. 

Der neue Vorsitzende des Landesrates der PSD, Mihai Tudose, nahm indes Geoanăs erstes Wahlkampfvideo auf die Schippe, in dem ein vermeintlicher Regisseur dem Kandidaten einige Tipps zum bevorstehenden Dreh gibt: Das Video widerspiegele „die Essenz des Kandidaten“ – der angeblich Unabhängige benötige stets jemanden, „der ihm vorgibt, was er zu sagen und zu tun hat“, schrieb Tudose bei Facebook.

Geoană selbst stellte daraufhin klar, dass seine Wahlkampfmittel aus Spenden stammen, die von einer ihm nahestehenden Stiftung gesammelt worden seien. „Jede Spende, jeder Click, jeder Like“ seien hochwillkommen, fügte der 66-Jährige hinzu. Zudem schoss der Ex-NATO-Vize aus vollen Rohren zurück, indem er sich über seinen Mitbewerber Marcel Ciolacu mokierte, nachdem der Regierungs- und PSD-Chef letzte Tage eröffnet hatte, Englisch-Unterricht sowie Nachhilfe in Wirtschaftswissenschaften zu erhalten. Er fühle sich bei Treffen mit ausländischen Amtsträgern nie ganz wohl, da er kein Englisch spreche, weswegen er nun beschlossen habe, die Sprache zu erlernen, hatte Ciolacu in einer Talkshow eröffnet. Der frühere Außenminister belächelte die Beichte prompt: Besagter Kandidat werde wohl bald einräumen müssen, auch in puncto Außenpolitik Nachhilfe zu benötigen, sagte Geoană.