Bukarest (ADZ) - Liberalenchef Nicolae Ciucă ist am Sonntag auf einer Sitzung des Landesrates der PNL einstimmig zu deren Präsidentschaftsbewerber gekürt worden, nachdem die Parteiführung davor eine Abweichung von der hierfür zwingenden fünfjährigen Mindestmitgliedschaft gebilligt hatte, da Ciucă dieses Kriterium nicht erfüllt. Der Landesrat selbst begann mit einiger Verspätung - die über tausend teilnehmenden Liberalen mussten mehr als eine Stunde auf ihren Parteichef warten, da Ciucă direkt aus dem Hochwassergebiet Galatz anreiste, wohin er sich am Vortag begeben hatte.

Die Teilnehmer lobten zunächst ihren Parteichef über den grünen Klee – der PNL-Kandidat sei eindeutig der beste, er könne gar nicht nachvollziehen, weshalb dieser Fakt den Wählern noch vor Augen gehalten werden müsse, sagte der Bukarester Bezirksbürgermeister Ciprian Ciucu, während der Kreisratschef von Botoșani, Valeriu Iftime, befand, dass Ciucă „der schönste und menschlichste“ unter den diesjährigen Präsidentschaftsbewerbern sei. Der frühere PNL-Chef Valeriu Stoica erinnerte die Liberalen derweil daran, dass „die Etappe

Johannis zwar wichtig, jedoch vorbei“ sei und die Partei daher alles unternehmen müsse, um im Spätherbst erneut das Staatsoberhaupt zu stellen.
Seinerseits hob der frisch gekürte Präsidentschaftsbewerber her-vor, nach der Allgemeinwahl vom 1. Dezember eine Koalition mit den Mitte-Rechts-Parteien anstreben zu wollen. Die Koalition mit den Sozialdemokraten, die immerhin „die Erben der Kommunisten“ seien, habe dazu geführt, dass viele Wähler der PNL mittlerweile misstrauen – doch sei man sie teils der Stabilität zuliebe eingegangen und teils, weil sich der erste Koalitionspartner (die USR – Anm. d. Red.) als „zu unreif“ erwiesen habe, so Ciucă.