Bukarest (ADZ) - Angesichts der zahlreichen Präsidentschaftsbewerber aus dem bürgerlichen Lager hat USR-Chefin Elena Lasconi ihren beiden Gegenkandidaten Nicolae Ciucă (PNL) und Ludovic Orban („Macht der Rechten“) kaum drei Wochen vor der 1. Runde des Präsidentenrennens ein selektives Vorgehen vorgeschlagen: Statt die Stimmen der Wähler bürgerlicher Parteien auf drei Kandidaten aufgeteilt zu sehen, wäre es besser, sie zu bündeln und seitens des bürgerlichen Lagers einen einzigen Anwärter auf das höchste Amt im Staat aufzustellen. Man könne Umfragen bei drei Meinungsforschungsinstituten in Auftrag geben und danach den bestplatzierten Präsidentschaftsbewerber ins Rennen ziehen lassen, so die USR-Chefin. Andernfalls riskiere man nämlich, dass keiner der bürgerlichen Kandidaten genügend Stimmen auf sich vereine, um es in die Stichwahl zu schaffen und diese tatsächlich von Ciolacu und dem „Sprachrohr der Russen“ bzw. AUR-Chef George Simion bestritten werde, sagte Lasconi.
PNL-Chef Nicolae Ciucă erteilte ihr daraufhin prompt einen Korb: Aus seiner Sicht sei eine derartige Herangehensweise zum gegenwärtigen Zeitpunkt falsch – schließlich habe der offizielle Wahlkampf für das Präsidentenrennen eben erst eingesetzt. Er könne nur schlussfolgern, dass der Vorschlag Lasconis aus Furcht erfolgt sei – er selbst fürchte sich nicht und lasse sich auch nicht von den Ergebnissen der bisherigen Sonntagsfragen einschüchtern, stellte Ciucă klar.
Auch Ludovic Orban ließ Lasconi abblitzen – sie habe sich bislang keinen Deut um die Einheit des bürgerlichen Lagers geschert und erst im Sommer das Wahlbündnis zwischen ihrer Partei und der „Macht der Rechten“ sowie PMP aufgekündigt – von daher falle er auf derlei „Wahlkampfmanöver“ nicht rein.