Bukarest (ADZ) - Die angekündigte Tuchfühlung zwischen den Spitzen der mitregierenden Liberalen und der oppositionellen Reformpartei USR in puncto einer potenziellen Annährung nach der Parlamentswahl scheint unter keinem guten Stern zu stehen: PNL-Vize Rareș Bogdan reagierte am Mittwoch unwirsch auf Lasconis Forderung nach einer „Hygienisierung“ der PNL – aus seiner Sicht sei der Anspruch „recht frech“ und Lasconi aufgefordert, sich „um ihren eigenen Kram und ihre Partei zu kümmern“. Die aktuelle PNL-Führung erfreue sich bei der Mitte-Rechts-Wählerschaft des „allerhöchsten Vertrauens“, auch habe seine Partei bei den jüngsten Wahlen mehr als 28 Prozent der abgegebenen Stimmen eingefahren, sagte der einflussreiche PNL-Vize. Gegenwärtig stelle die PNL „mehr als 38 Prozent der Bürgermeister Rumäniens sowie über 40 Prozent der Kommunal- und Kreisräte“ – vor diesem Hintergrund die Notwendigkeit einer „Hygienisierung“ anzudeuten sei aus seiner Sicht einfach nur frech, so Bogdan.
Die vergrätzte PNL-Spitze vertagte ihren ersten Austauch mit der neuen USR-Führung zwar auf kommende Woche, wollte das Treffen jedoch nicht endgültig absagen: Was seine Partei anstrebe, sei eine Unterstützung „aller Mitte-Rechts-Kräfte“, da man so „die liberale Entwicklungsvision für das Land“ am besten umsetzen könne, erläuterte Bogdan, demzufolge „hierzulande einzig die Mitte-Rechts-Parteien imstande sind, Reformen durchzuziehen“.
Davor hatte USR-Chefin Lasconi eröffnet, noch diese Tage mit Liberalenchef Nicolae Ciucă ein erstes Gespräch führen zu wollen, eine mögliche Annäherung zwischen den beiden Parteien jedoch von einer „Hygienisierung“ der PNL und vor allem ihrer Chefetage abhängig gemacht, da letztere mittlerweile „von der PSD nicht mehr loszulösen“ sei.