Präsidentenrennen: Ciolacu von Geoanăs Umfragewerten entnervt

„Weshalb überhaupt noch Wahlen abhalten?“

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Baia Mare/Karlsburg (ADZ) - Zwar steht dreieinhalb Monate vor der auf September vorgezogenen Präsidentenwahl offiziell noch kein einziger Anwärter auf das höchste Amt in Staat fest, doch wirkt Regierungs- und PSD-Chef Marcel Ciolacu bereits vom Umfragehoch des stellvertretenden NATO-Generalsekretärs Mircea Geoană (parteifrei, Ex-PSD) entnervt. Auf einer am Wochenende in Baia Mare gestiegenen Pressekonferenz zeigte sich Ciolacu irritiert von den Fragen der Journalisten bezüglich Geoanăs konstant guter Umfragewerte: Er frage sich, „weshalb überhaupt noch Wahlen organisieren? Meiner Meinung nach sollte eine Erhebung reichen, der Bestplatzierte wird zum Sieger gekürt und damit basta“, so Ciolacus unwirsche Reaktion. 

Letzere erfolgt, nachdem die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSCOP aufgezeigt hatten, dass im ersten Wahlgang der Präsidentenwahl 27 Prozent der Rumänen für Noch-NATO-Vize Geoană stimmen würden, 18,2 Prozent für PSD-Chef Ciolacu, 23,5 Prozent für AUR-Chef George Simion, 12,5 Prozent für die Extremistin Diana Șoșoacă und 11,5 Prozent für Liberalenchef Nicolae Ciucă. In der Stichwahl würde sodann jeden der oben genannten Kandidaten Geoană unterliegen. Der PSD-Chef lehnte auch die Idee einer eventuellen Unterstützung ab, die seine Partei Geoană als früherem Vorsitzenden im Wahlkampf gewähren könnte: Dieser habe bereits klargestellt, keinerlei Unterstützung seitens der PSD zu wünschen, sagte Ciolacu in Karlsburg/Alba Iulia. In puncto seiner eigenen Kandidatur bei der diesjährigen Präsidentenwahl, zu der ihn seine Partei nach wie vor drängt, stellte Ciolacu klar, als Parteichef erst die Ergebnisse der Juni-Wahlen abwarten zu wollen. Fest stehe auf jeden Fall, dass „die PSD einen Kandidaten ins Rennen schicken wird“.