Bukarest (ADZ) - Die Hoffnung der PSD auf eine Stichwahl zwischen ihrem Präsidentschaftsbewerber Marcel Ciolacu und dem Chef der rechtsnationalen AUR, George Simion, nach dem Vorbild des Präsidentenrennens aus dem Jahr 2000 zwischen Ion Iliescu und Corneliu Vadim Tudor scheint mittlerweile infolge des vom Verfassungsgericht diktierten Aus für die Extremistin Diana Șoșoacă durchaus in Erfüllung gehen zu können: Laut jüngster, im Auftrag der Reformpartei USR erhobenen Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Verifield führt Regierungs- und PSD-Chef Ciolacu mit 23,4 Prozent nach wie vor in der Wählergunst, während der AUR-Chef mit 19,8 Prozent erstmals auf Platz 2 landete. Ex-NATO-Vize Mircea Geoană und USR-Chefin Elena Lasconi liegen zurzeit mit 17,2 bzw. 17,1 Prozent fast gleichauf, während Platz 5 überraschend vom parteifreien Kandidaten Cristian Diaconescu (7,6 Prozent) belegt wird. Die Umfragewerte des liberalen Präsidentschaftsbewerbers Nicolae Ciucă liegen derweil weiter im einstelligen Bereich bzw. bei 6,2 Prozent, während UDMR-Kandidat Hunor Kelemen auf 3,8 Prozent kam.
Wenn am Sonntag Allgemeinwahl wäre, würde die PSD als stärkste Kraft daraus hervorgehen – die Partei darf laut Umfrageergebnissen mit 28,2 Prozent der Stimmen rechnen, gefolgt von der populistischen AUR, die auf beachtliche 22,7 Prozent kam. Platz 3 in der Wählergunst belegt zurzeit die Reformpartei USR mit 19,5 Prozent, während die Liberalen erheblich abgesackt sind bzw. auf bloß 12,6 Prozent kamen – ein doppeltes Debakel für die PNL. Șoșoacăs Kleinpartei SOS würde mit 5,3 Prozent den Sprung ins Parlament schaffen, nicht jedoch auch der UDMR, der laut Verifield-Demoskopen mit 4,2 Prozent diesmal Gefahr läuft, an der Parlamentshürde zu scheitern.